Die Bischöfe rufen zudem auf, niemanden, der selbst- oder unverschuldet in Armut geraten ist, gering zu schätzen: „Allzu oft stehen wir dem Armen entweder distanziert oder als generöser Almosenspender gegenüber, statt ihm auf Augenhöhe zu begegnen.“ Stattdessen müssten alle Christen – wie vom Papst gefordert – an die Ränder der Gesellschaft gehen und dort konkret helfen.
Der erste Welttag der Armen, so die Bischöfe weiter, solle dafür sensibilisieren, dass jeder Einzelne sein Bewusstsein und vor allem sein Verhalten ändern müsse: „Wir laden alle ein, diesen Tag zum Anlass zu nehmen, um uns selbst und unsere Konsumgewohnheiten zu überprüfen“, so ihr Appell.
Für Caritas-Präsident Peter Neher ist der Gedenktag „eine Mahnung und Herausforderung an alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte, nicht nachzulassen im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung“. Armut und Ausgrenzung habe viele Gesichter. Ein Beispiel sei das Schicksal der Rohingya. Die Weltgemeinschaft stehe dieser großen weltweiten Not oftmals hilflos gegenüber. Aber auch in einem reichen Land wie Deutschland gebe es Armut und Ausgrenzung. Er forderte von einer neuen Bundesregierung, die Bekämpfung der Armut von Kindern und Familien sowie die wachsende Altersarmut „ganz oben“ anzusiedeln.