„Ohne Ihre Solidarität hätten wir nicht überlebt“, sagte der Erzbischof. Er warb zugleich dafür, das Leben der alten christlichen Kirchen Mesopotamiens dadurch zu unterstützen, dass den Menschen in ihrer Heimat neue Lebens- und Hoffnungsperspektiven eröffnet werden. „Schickt junge Menschen als Freiwillige zu uns“, ermunterte er seine Zuhörer.
Workshops zu Themen wie „Lebendige Partnerschaft“, „Dialog – interkulturell, interreligiös“, „Menschenrechte“ luden die Gäste zum Austausch ein. Der Nachmittag war der Präsentation partnerschaftlicher Initiativen in den Kirchengemeinden, Orden und Verbänden gewidmet. Ein Abendgottesdienst im chaldäischen Ritus mit Erzbischof Warda wurde mit vielen Christen der diözesanen chaldäischen Gemeinde und ebenso vielen Festgästen und Rottenburger Christen gefeiert.
Bischof Gebhard Fürst feierte am Sonntag, 2. Juli, im Rottenburger St.-Martins-Dom in internationalem Ambiente den Festgottesdienst und reflektierte im anschließenden Festakt die Bedeutung des Mottos „Eine.Welt.Kirche“: „Als Eine Kirche, als Weltkirche, in der Einen Welt, die sich immer mehr globalisiert, präsent sein mit unserem Zeugnis des Glaubens und des Handelns – im Dienst von Menschlichkeit und Menschenwürde, im Dienst von Freiheit und Gerechtigkeit, im Dienst eines umfassenden Schalom, nach dem sich die Menschen so sehr sehnen.“ Er verortete diese Positionierung im Glaubensbekenntnis. Wir sind heute viele Kirchen, betonte er. Und das sei nicht nur Defizit, sondern Reichtum und Vielfalt.
„Aber eine Kirche als Aussage unseres Glaubensbekenntnisses bedeutet, dass die Kirche bereits sehr früh, ja bereits seit Paulus, eine Vision entwickelt hat, dass Menschen jedweden Hintergrunds in einem Geist vereinigt werden könnten. Ja, dies ist sogar immer auch schon Wirklichkeit, wenn Christen in verschiedenen Ländern und Erdteilen oder verschiedenen Milieus und trotz allem, was sie voneinander trennt, in Jesus Christus, seinem Wort und seinem Wirken einen gemeinsamen Orientierungspunkt gefunden haben. Eine Kraft der Versöhnung in dieser so furchtbar zerrissenen Welt zu sein, das wird uns durch diesen einheitsstiftenden Geist Jesu Christi aufgetragen und zugemutet.“
Von Dr. Thomas Broch, Diözese Rottenburg-Stuttgart
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