Das Phänomen betrifft jedes Land
Menschen aller Glaubensrichtungen und Überzeugungen seien aufs Äußerste geschockt, wenn sie entdecken, dass Menschenhandel auch vor ihrer Haustür passiert und eines der ertragreichsten Geschäfte weltweit ist. Deshalb müsse man „alles tun, was uns möglich ist“, so der Appell des Papstes, um die öffentliche Wahrnehmung für das Problem zu schärfen und die Maßnahmen gegen Menschen- und Kinderhandel auf allen Ebenen besser zu koordinieren. Er begrüße ausdrücklich die bereits angestellten Überlegungen der Konferenz zu „Kinderhandel und Kinderschutz“, und ermutigte die Anwesenden, „noch mehr dafür zu tun“, Millionen von Kindern und Erwachsenen „vor dem Handel und der Sklaverei zu bewahren“ und dieses „schreckliche Verbrechen“ in den OSZE-Ländern ein für alle Mal zu beenden.
Sorge über unzureichende Maßnahmen
In seiner Ansprache an das Plenum unterstrich der Vatikanbeauftragte Michael Czerny die Sorge des Heiligen Stuhls über die bisher unzureichenden Maßnahmen gegen Menschenhandel. Drei Punkte seien es, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, so der Untersekretär der Migrantensektion: dem Menschenhandel vorbeugen, die Opfer schützen und die Verbrecher zur Verantwortung ziehen. Es sei dringlich, so betonte er, die Würde des einzelnen Menschen und seinen unschätzbaren Wert ins Zentrum aller Anstrengungen zu rücken. Pater Czerny erinnerte auch an die zahlreichen Einlassungen des Papstes zum Schutz der Kinder, die die Opfer dieser neuen Form der Sklaverei seien. Es sei eine enge Zusammenarbeit aller nötig – er nannte ausdrücklich Institutionen, religiöse Organisationen und Medien – um mutige Schritte gegen den Menschenhandel einzuleiten.
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