Flaggen von Thailand und Kabodscha
Koloniale Grenzziehung sorgt weiter für Probleme

Neue Kämpfe an der Grenze von Thailand und Kambodscha

Wieder sind Tausende auf der Flucht: Thailand und Kambodscha trennt eine über 800 Kilometer lange Grenze aus der Kolonialzeit. Eine Rolle im Konflikt spielen Besitzansprüche auf den antiken Hindu-Tempel Preah Vihear.

Erstellt: 08.12.2025
Aktualisiert: 08.12.2025
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Thailand hat am Montag weitere Militäraktionen gegen Kambodscha angekündigt. Als Reaktion auf die jüngsten Angriffe Kambodschas werde sein Land „alle notwendigen Operationen“ einleiten, sagte Ministerpräsident Anutin Charnvirakul am Montag nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates den thailändischen Medien.

Kambodscha wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Diese zielten darauf ab, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen und sie als Vorwand zu nutzen, die militärischen Spannungen zu eskalieren, erklärte das Verteidigungsministerium.

Thailand hatte Luftangriffe entlang seiner umstrittenen Grenze zu Kambodscha gestartet, nachdem sich beide Länder gegenseitig vorgeworfen hatten, das Waffenstillstandsabkommen gebrochen zu haben. Mindestens vier kambodschanische Zivilisten und ein thailändischer Soldat kamen laut Berichten ums Leben. Die neuen Kämpfe haben entlang der Grenze auf beiden Seiten Evakuierungen ausgelöst.

Die Ende Juli durch die Vermittlung Malaysias und Washingtons vereinbarte Waffenruhe wurde schon Anfang November brüchig, als thailändische Soldaten durch Landminen verletzt wurden. Thailand setzte die Umsetzung des Abkommens auf unbestimmte Zeit aus.

Im Juli war es zwischen den beiden Ländern zu den tödlichsten militärischen Auseinandersetzungen seit Jahrzehnten gekommen. Mehr als 40 Menschen starben, rund 300.000 mussten aus ihren Dörfern fliehen.

Die Regierungen in Bangkok und Phnom Penh interpretieren die Grenzziehung aus der Kolonialzeit unterschiedlich. Im Zentrum des Streits steht der dem Hindu-Gott Shiva geweihte Tempel Preah Vihear, der seit 2008 zum Weltkulturerbe der Unesco gehört und von beiden Ländern beansprucht wird. 2011 hatte der Internationale Gerichtshof (IHG) in Den Haag Kambodschas Recht auf Preah Vihear bestätigt.

KNA

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