
Caritas: Entwicklungshilfe genauso steigern wie Militärausgaben
Freiburg ‐ Caritas international sieht Deutschland in einer entscheidenden Verantwortung. Nach Donald Trumps Stopp von USAID müsse die Bundesrepublik massiv in humanitäre Hilfe investieren. Schon aus eigenen Sicherheitsinteressen.
Aktualisiert: 10.03.2025
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Caritas international hat eine Erhöhung der deutschen humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit analog zu den geplanten Militäretaterhöhungen gefordert. „Die Ausgaben für humanitäre Hilfe müssen in vergleichbarem Maße steigen wie die Verteidigungsausgaben. Sie sind eine Investition in stabile Verhältnisse in den Ländern des globalen Südens und verhindern nicht nur Konflikte, sie sind auch die Grundlage für Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland“, sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Montag in Freiburg.
Die Hilfsorganisation rief CDU/CSU und SPD auf, in den Koalitionsverhandlungen ein klares Bekenntnis zur Entwicklungszusammenarbeit zu geben. Ausschließlich die Militärausgaben zu erhöhen, sei viel zu kurz gedacht und schade langfristig den Interessen Deutschlands.
Nach dem Stopp der weltweiten US-Entwicklungshilfe USAID durch US-Präsident Donald Trump liege es „insbesondere an Deutschland, massiv in humanitäre Hilfe zu investieren“, sagte Müller, der auch Vorstand für Internationales, Migration und Katastrophenhilfe beim Deutschen Caritasverband ist. Alles andere wäre ein geopolitisches Wagnis mit unabsehbaren Folgen für die Sicherheit in Europa.
Deutschland könne es sich in den aktuellen krisenhaften Zeiten nicht erlauben, „nur eine passive Beobachterrolle“ einzunehmen, erklärte Caritas international. „Eine gerechtere und sicherere Welt schützt uns alle“, so Müller.
Zuletzt hatte es in Deutschland verschiedene Debatten über die Zukunft der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gegeben. Der entwicklungspolitische Dachverband VENRO hatte sich in diesem Zusammenhang kürzlich dagegen ausgesprochen, das Bundestministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in das Auswärtige Amt zu integrieren.
„Wenn wir den politischen Krisen unserer Zeit begegnen wollen, brauchen wir ein starkes Entwicklungsministerium, das sich den Bedürfnissen der Menschen nach Bildung, Gesundheitsversorgung, Arbeit und anderem widmen kann“, erklärte der VENRO-Vorstandsforsitzende Michael Herbst. Das sei nur in einem eigenständigen Ministerium möglich, das mit eigener Expertise einen Platz am Kabinettstisch habe.
KNA

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