Proteste gegen Euro in Bulgarien – Experte: Währung polarisiert
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Einführung der Gemeinschaftswährung 2026 geplant

Proteste gegen Euro in Bulgarien – Experte: Währung polarisiert

Sofia  ‐ Bulgarien will den Euro – zumindest die Regierung. Die Opposition läuft hingegen Sturm gegen die geplante Währungsumstellung und ruft zu ausufernden Demonstrationen aus. Ein Experte weiß, warum der Euro so strittig ist.

Erstellt: 25.02.2025
Aktualisiert: 25.02.2025
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In Bulgarien ist es bei Protesten gegen die geplante Euro-Einführung am Samstag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Dabei bewarfen die Protestierenden die Vertretung der EU-Kommission mit Farbe und Eiern; kurzzeitig sei es laut örtlichen Medien auch zu einem Brand vor dem Gebäude gekommen. Die Behörden in Sofia vermelden zehn verletzte Polizisten und sechs festgenommene Demonstranten. 

Wie der Nachrichtendienst Novinite berichtete, hatte die prorussische Partei „Wiedergeburt“ zu dem Protest aufgerufen. Eskaliert sei die Kundgebung, nachdem einige Anhänger der Partei von der bulgarischen Nationalbank entgegen den Plänen zu der EU-Vertretung marschiert seien. Dort hätten sie eine Polizeisperre durchbrochen. 

Bulgarien will 2026 den Euro einführen. Anlässlich des Schengen-Beitritts des EU-Landes zu Jahresbeginn sagte der Politologe Georgios Christidis der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Der Euro bleibt ein spaltendes Thema.“ Während Befürworter sich mehr „wirtschaftliche Stabilität“ und größeren Einfluss in der EU versprechen, befürchten Bulgariens Euro-Gegner Teuerungen und eine Abnahme des Lebensstandards. „Sie argumentieren, dass die bulgarische Wirtschaft einfach nicht bereit sei, sich den EU-Regeln anzuschließen, und dass sie dies zumindest vorerst vermeiden sollte.“ 

KNA

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