Papst Franziskus grüßt die Menschenmenge am 4. September 2024 vor dem Istana Merdeka (dt. Palast der Freiheit) in Jakarta (Indonesien).
Erste Station der Asien-Pazifik-Reise

Papst Franziskus in Jakarta: Extremismus und Intoleranz bekämpfen

Jakarta ‐ Indonesien ist ein Staat mit vielen Völkern und Religionen, die Muslime sind klar in der Mehrheit. Zum Auftakt seiner Asienreise beschwört der Papst dort Toleranz und Harmonie.

Erstellt: 04.09.2024
Aktualisiert: 04.09.2024
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Papst Franziskus hat sich in Indonesien für mehr Dialog unter den Religionen und gegen jede Form von Extremismus und Intoleranz ausgesprochen. In einer Ansprache an die politisch Verantwortlichen des Vielvölkerstaats sagte er am Mittwoch, die katholische Kirche wolle den interreligiösen Dialog verstärken, „um eine friedliche und konstruktive Harmonie zu fördern, die den Frieden sichert und die Kräfte vereint, um die Ungleichgewichte und das Elend zu besiegen, die in einigen Teilen des Landes immer noch bestehen“.

Um gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen, sei es nötig, Extremismus und Intoleranz zu bekämpfen. Diese verfälschten die Religion und versuchten, sich mit Hilfe von Täuschung und Gewalt durchzusetzen.

Der Papst äußerte sich zu Beginn seines knapp zweiwöchigen Besuchs im Asien-Pazifikraum in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Die Strapazen der langen Anreise und die herausfordernden klimatischen Bedingungen waren dem 87-Jährigen dabei deutlich anzumerken.

Bei der offiziellen Willkommenszeremonie im Präsidentenpalast waren unter anderen der scheidende Staatspräsident Joko Widodo sowie Mitglieder der Regierung und des Diplomatischen Corps anwesend. Dem nach den jüngsten Wahlen bereits feststehenden künftigen Präsidenten Prabowo Subianto wünschte der Papst „alles Gute für eine fruchtbare Arbeit im Dienste Indonesiens“.

In seiner Rede würdigte Franziskus die in Indonesien geltende Staats-Philosophie, sie bringe „Weisheit und Ausgewogenheit zum Ausdruck“. In manchen Staaten glaube man, ohne den Segen Gottes auskommen zu können. In anderen gebe es „Fälle, in denen der Glaube an Gott ständig in den Vordergrund gestellt wird, wobei dies bedauerlicherweise jedoch oft geschieht, um ihn zu manipulieren sowie Spaltungen zu fördern und den Hass zu verstärken, und nicht um der Schaffung von Frieden, Gemeinschaft, Dialog, Respekt, Zusammenarbeit und Geschwisterlichkeit willen“.

Eintracht werde „nur dann erreicht, wenn sich ein jeder nicht nur für die eigenen Interessen und Vorstellungen einsetzt“, betonte Franziskus. Stattdessen gelte es, sich mit Blick auf das Wohl aller zu bemühen, Brücken zu bauen, Übereinstimmung und Synergien zu fördern sowie Kräfte zu bündeln, um alle Formen moralischen, wirtschaftlichen und sozialen Elends zu besiegen und Frieden und Eintracht zu fördern.

KNA

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