Gottesdienste auf Spanisch werden in den USA populärer
Washington ‐ Katholiken in Los Angeles können sonntags problemlos eine Messe in spanischer Sprache besuchen. Auch landesweit ist das Angebot seit 2014 um zehn Prozent gestiegen. Jeder dritte US-Katholik ist Latino.
Aktualisiert: 28.08.2024
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In den USA werden Gottesdienste zunehmend auf Spanisch gefeiert. Mehr als jede vierte Pfarrei (28 Prozent) bietet mindestens eine Sonntagsmesse in spanischer Sprache an, gab die US-amerikanische Bischofskonferenz jetzt bekannt. Grund dafür ist die Einwanderung aus spanischsprachigen Ländern.
Besonders groß ist das Angebot im Süden des Landes in der Nähe zur mexikanischen Grenze. Die meisten Gottesdienste finden demnach in der Erzdiözese Los Angeles statt. 240 Pfarreien (83 Prozent) haben sonntags eine oder mehrere Messen in spanischer Sprache. Auch in den anderen Diözesen Südkaliforniens ist der Anteil mit 78 Prozent hoch. Laut Umfrage bieten außerdem landesweit weitere 2.760 Pfarrgemeinden Seelsorge auf Spanisch an, aber keine Gottesdienste.
Ausgewertet wurden Daten aus 175 katholischen Diözesen und 16.279 Pfarreien. Auch wenn die Umfrage in dieser Form zum ersten Mal durchgeführt wurde, lassen ähnliche Erhebungen aus dem Jahr 2014 auf einen Anstieg des Angebots um mindestens 10 Prozent schließen.
Nach Angaben des US-Forschungsinstituts Pew Research Center stellen die Latinos derzeit 33 Prozent der 52 Millionen Katholiken der Vereinigten Staaten. Die US-Bischöfe haben Ende 2023 einen Pastoralplan präsentiert, der auf die spirituellen Bedürfnisse dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe besser eingehen soll.
Auch in Deutschland gibt es vielerorts eine eigene pastorale Arbeit für Menschen anderer Muttersprachen und Riten. Von den derzeit rund 3,5 Millionen Katholiken mit ausländischer Staatsbürgerschaft spricht ein Großteil entweder Polnisch, Italienisch, Kroatisch, Spanisch oder Portugiesisch. Insgesamt gibt es (Stand 2023) rund 500 solcher Gemeinden in 30 Sprachgruppen und Riten, die von rund 470 Priestern und 120 pastoralen Mitarbeitenden betreut werden.
KNA/weltkirche.de /dr