Junge Menschen mit Rucksäcken wandern zu Fuß am 1. Juli 2023 in Göttingen. Symbolbild Pilgern, Auf dem Weg
Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht neuen Bericht zur Weltsynode

Katholiken in Deutschland hoffen auf Reformen in der Kirche

Bonn ‐ Zahlreiche Bistümer und Verbände in Deutschland haben sich intensiv mit dem Synthesebericht zur Weltsynode auseinandergesetzt. Nun hat die Bischofskonferenz eine Zusammenfassung der Reflexionen vorgelegt.

Erstellt: 22.05.2024
Aktualisiert: 24.05.2024
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Die Katholiken in Deutschland setzen auf Änderungen im kirchlichen Leben. Sie seien „in großer Einmütigkeit“ davon überzeugt, „dass die Kirche einen Prozess der Reformen und der Erneuerung braucht, um ihrer Sendung gerecht zu werden“, heißt es in einem am Mittwoch von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichten Bericht. Das zehnseitige Dokument versteht sich als Zusammenfassung der Papiere aus den deutschen Bistümern, Verbänden sowie dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) mit Blick auf die von Papst Franziskus angestoßene Weltsynode.

Zunächst betont der Bericht die Notwendigkeit einer synodalen Kirche, die sich auf die Erlösungsbotschaft Jesu Christi konzentriert. Die enge Verbindung von Evangelium und Synodalität wird als Grundlage für die Mission der Kirche hervorgehoben. So wird im Bericht aus dem Bistum Fulda hervorgehoben, Synodalität solle die Kirche befähigen, immer wieder neu zu fragen, wozu Gott seine Kirche heute rufe.

Konkret sprechen sich die deutschen Katholikinnen und Katholiken unter anderem auch für mehr innerkirchliche Teilhabe, eine stärkere Rolle der Frauen sowie Änderungen in der kirchlichen Sexuallehre. Das deckt sich in weiten Teilen mit den Themen, die auf dem 2019 begonnenen Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland erörtert wurden. Dazu heißt es in dem Papier: „Deutlich spürbar ist, dass sowohl die Beratungen und Beschlüsse des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland als auch der Synodale Weg der Weltkirche in allen Ortskirchen einen Impuls ausgelöst haben.“ Hingewiesen wird dabei auch auf bereits vorhandene synodale Gremien und Prozesse

Zugleich wird eine größere Freiheit gegenüber dem Vatikan gewünscht. Das Papier der Bischofskonferenz zitiert dazu eine Einlassung aus dem Bistum Mainz: „Trotz zahlreicher im Verlauf der Synode weltweit identifizierter pastoraler Fragen wäre eine größere Entscheidungsbefugnis der jeweiligen Ortskirchen hilfreich.“

Auch Herausforderungen werden nicht ausgespart. So wird der spürbare Bedeutungsverlust des Christentums in Deutschland thematisiert. Am Ende bekräftigt der Bericht, wie starkt sich die Teilnehmer des Synodalen Wegs in Deutschland am Papstbrief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland gerichtet habe.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Österreichische Bischofskonferenz ihre Zusammenfassung veröffentlicht. Demnach ist die Stimmungslage unter den Katholiken im Nachbarland ähnlich. Die Länderberichte sollen in die zweite und abschließende Vollversammlung der Bischofssynode im Oktober im Vatikan einfließen.

Das Generalsekretariat der Weltsynode in Rom hatte am 13. Dezember 2023 ein Dokument veröffentlicht, das die weiteren Schritte des weltweiten synodalen Prozesses bis zur nächsten Zusammenkunft der Weltsynode im Oktober 2024 festlegt. Auf Grundlage dieses Dokuments haben sich Katholikinnen und Katholiken weltweit mit den Impulsen und Perspektiven des Syntheseberichts der Weltsynode 2023 befasst und Reflexionsberichte verfasst. In Übereinstimmung mit der Bitte des Generalsekretariats der Synode in Rom konzentrierten sich die Rückmeldungen auf die Frage: „Wie können wir eine synodale Kirche in der Sendung sein?“

Bericht nachlesen

Die Deutsche Bischofskonferenz stellt die Zusammenfassung des Berichts auf drei Sprachen zur Verfügung:

  1. Deutsch
  2. Englisch
  3. Italienisch

KNA /dr

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