Kirche in Bosnien-Herzegowina hofft auf EU-Beitritt
Sarajevo ‐ Der Weg in die EU könnte den Balkanstaat wirtschaftlich und gesellschaftlich stärken, sind die katholischen Bischöfe überzeugt. In dieser Woche soll in Brüssel eine wichtige Entscheidung fallen.
Aktualisiert: 20.03.2024
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Auf Basis einer Empfehlung der EU-Kommission beraten die Staats- und Regierungsspitzen der EU-Staaten bei ihrem Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel über den Start von Beitrittsgesprächen mit Bosnien-Herzegowina. Auf Zustimmung hofft dabei auch die katholische Kirche in dem Balkanstaat, wie der Bischofskonferenz-Vorsitzende Tomo Vuksic laut der bosnischen katholischen Nachrichtenagentur KTA (Mittwoch) betonte.
Beitrittsverhandlungen könnten zur Beruhigung der Lage im Land und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beitragen, so der Erzbischof von Sarajevo. Positive Auswirkungen erhofft sich Vuksic durch die etwaige Aufnahme von Beitrittsgesprächen auch für die Achtung individueller und kollektiver Rechte, die wirtschaftliche Entwicklung und eine Abkehr von Abspaltungstendenzen.
Der Erzbischof äußerte sich zum Auftakt der zweitägigen Frühjahrstagung der bosnischen Bischöfe in Sarajevo. Die Bischofskonferenz habe wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass sie die Aufnahme von Verhandlungen und den Beitritt zur Europäischen Union unterstütze, erinnerte Vuksic. Man erwarte freilich auch, dass die Regierung die grundlegenden Bedingungen für eine Verbesserung der Situation in Bosnien-Herzegowina erfülle.
Vergangene Woche hatten sieben EU-Staaten, darunter Österreich, Italien und Kroatien, in einem offenen Brief für ein Ja zum Start von Beitrittsgesprächen mit Bosnien-Herzegowina geworben. Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer zeigte sich am Montag in Wien zuversichtlich. Nach wie vor gebe es Mitgliedstaaten, die skeptisch seien. Keine Beitrittsgespräche mit Bosnien zu starten, wäre aber „ein großer Fehler“, so der Regierungschef.
KNA