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Krieg im Nahen Osten

Gaza: Erneut Caritas-Mitarbeiter bei Bombardement gestorben

Kurz vor der vereinbarten Waffenruhe ist erneut ein Mitarbeiter der Caritas Jerusalem durch ein Bombardement getötet worden. Caritas international trauert um den Kollegen und bereitet weitere Hilfslieferungen vor.

Erstellt: 23.11.2023
Aktualisiert: 07.12.2023
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Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, betrauert den Tod eines lokalen Mitarbeiters der Caritas Jerusalem. Bei dem getöteten Kollegen handelt es sich um einen Apotheker, der seit dem Jahr 2019 für die Caritas Jerusalem in einem Gesundheitszentrum gearbeitet hat. Mit ihm starben bei dem Bombardement seine beiden Söhne, seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder. Nur seine 3-jährige Tochter überlebte den Angriff, bei dem auch zahlreiche andere Zivilisten getötet worden sind. Noch immer sind weitere Familienmitglieder und Bewohner des Hauses unter den Trümmern eingeschlossen. Der Angriff ereignete sich am Dienstagabend, dem 21. November 2023, knapp zwei Tage bevor am Donnerstag die verhandelte Waffenruhe in Kraft treten soll. Seit Kriegsbeginn sind in Israel und Palästina rund 14 000 Zivilisten ums Leben gekommen, die meisten davon in Gaza. Vor einem Monat kam bereits eine Mitarbeiterin der Caritas Jerusalem beim Beschuss eines Kirchengeländes ums Leben.

„Es ist nicht hinnehmbar und nur schwer zu ertragen, dass erneut ein Kollege von uns in Gaza ums Leben gekommen ist“, sagt Patrick Kuebart, Referatsleiter Mittlerer Osten/Nordafrika von Caritas international und ergänzt: „Unsere Gedanken sind bei der überlebenden Tochter des Kollegen und bei allen anderen Mitarbeitenden der Caritas, die Tag für Tag in Gaza ihr Leben riskieren, um Menschen in Not beizustehen. Es ist höchste Zeit, dass die Waffen endlich schweigen.“

Angesichts der humanitären Katastrophe arbeitet die Caritas vor Ort und in den Nachbarländern Ägypten und Jordanien mit Hochdruck an der Vorbereitung von Hilfslieferungen nach Gaza. „Die lokalen Märkte sind leergefegt“, so Kuebart, „den Menschen in Gaza mangelt es an allem.“ Die lokalen Partnerorganisationen der Caritas sind nach wie vor mit mehr als 50 Mitarbeitenden vor Ort. Fast alle haben mittlerweile Familienmitglieder verloren. „Die Gewalt“, sagt Kuebart, „muss beendet werden. Um noch mehr Tote und noch mehr Leid zu verhindern, begrüßen wir die Waffenruhe, was es aber wirklich braucht, ist Frieden.“

Caritas international

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