Missio- Kampagne gegen Zwangsehe in Pakistan an Frank Schwabe (z.v.r.), Beauftragter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, in Berlin (v.l.): Milan Ivic, Katja Voges, Sana Iqbal und Pfarrer Dirk Bingener).
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Petition gegen Zwangskonversion und Zwangsheirat in Pakistan übergeben

Missio-Präsident: Anspruch auf wertegeleitete Außen- und Entwicklungspolitik einlösen

Berlin/Aachen ‐ Das katholische Hilfswerk Missio Aachen hat heute eine Petition mit knapp 2.400 Unterschriften an Frank Schwabe übergeben, den Beauftragten der Bundesregierung für Religionsfreiheit. Der SPD-Abgeordnete reist 2024 nach Pakistan.

Erstellt: 13.11.2023
Aktualisiert: 13.11.2023
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Die Bundesregierung wird sich für das Schicksal von Frauen und Mädchen religiöser Minderheiten in Pakistan einsetzen, die Opfer von Zwangskonversion und Zwangsheirat sind. Das versprach Frank Schwabe (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, bei der Übergabe der Petition „Stoppt Zwangsehe!“ durch das katholische Hilfswerk Missio Aachen. Missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener und die pakistanische Theologin Sana Iqbal überreichten am Montag in Berlin knapp 2.400 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern aus Deutschland.

Nach konservativen Schätzungen werden jährlich rund 1.000 junge Christinnen und weibliche Angehöriger anderer Minderheiten aus ihren Familien entführt und an meist ältere muslimische Männer verheiratet, wie Missio Aachen bericht. Sie sind dabei sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und anderen Formen körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt, ihre Familien können sich dagegen kaum wehren.

Bingener: Anspruch auf wertegeleitete Außen- und Entwicklungspolitik einlösen

Missio-Präsident Pfarrer Bingener forderte deshalb von der Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, dass in Pakistan schon bestehende Gesetze, die diese Praxis eigentlich unter Strafe stellen, auch endlich dann angewandt werden, wenn Mädchen und junge Frauen aus religiösen Minderheiten stammen. „Die jungen Frauen empfinden ihr Schicksal oft als lebenslange Hölle. Sie werden unter Druck zum Islam konvertiert und zwangsverheiratet. Selbst wenn sie ihrem Peiniger entkommen, ist eine Rückkehr in ein normales Leben kaum möglich. Dagegen stehen die Blasphemiegesetze des Landes, die nicht erlauben, seinen bisherigen Glauben wieder anzunehmen“, sagte Pfarrer Bingener, der gerade von einer Pakistanreise zurückgekehrt ist. „Diese Praxis der Rechtlosigkeit von Minderheiten hat Auswirkungen auf das Leben aller Christen in Pakistan. Im Zweifelsfall sind sie immer Bürger zweiter Klasse, die willkürlichen Repressalien ausgesetzt sind. Die Bundesregierung sollte ihren Anspruch auf eine wertegeleitete Außen- und Entwicklungspolitik auch in diesen Fällen einlösen“, so Pfarrer Bingener.

Schwabe: Schutz von Religionsfreiheit und Rechte von Frauen und Mädchen gehören zusammen

Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe betonte bei der Übergabe die Bedeutung der Forderungen der Petenten. „Frauen und Mädchen religiöser Minderheiten sind deutlich häufiger von Diskriminierung und Gewalt betroffen. So auch Christinnen sowie Angehörige der Hindu und der Sikh in Pakistan, von denen uns erschreckende Berichte über Zwangskonversion und Zwangsheirat erreichen“. Als Beauftragter der Bundesregierung werde er das Thema im Rahmen politischer Gespräche und während seiner Reise nach Pakistan im nächsten Jahr thematisieren. „Schutz der Religionsfreiheit sowie Rechte von Frauen und Mädchen gehören zusammen“, erklärte Schwabe nach der Übergabe der Unterschriften.

Die Unterschriften waren das Ergebnis einer Online-Petition von Missio Aachen. Das Hilfswerk hatte parallel breit über Folgen und Hintergründe der Zwangsehe und Zwangskonversion in Pakistan informiert.

weltkirche.de/missio

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