Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geht an drei Initiativen
Bild: © DBK
„Leuchtturmprojekte katholischen Engagements gegen Rassismus“

Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geht an drei Initiativen

Bonn ‐ Die alle zwei Jahre von der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit dem ZdK vergebene Auszeichnung geht diesmal an eine Schule, einen Schützenverband und ein Projekt zur Demokratieförderung.

Erstellt: 30.03.2023
Aktualisiert: 05.05.2023
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Der Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geht an die Katholische Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt. Sie erhält die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für das Projekt „Kirche für Demokratie. Verantwortung übernehmen - Teilhabe stärken“, wie die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag in Bonn mitteilten.

Den zweiten Preis (3.000 Euro) erhält der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend für das Projekt „Schützen gegen Rechts“. Das Erzbischöfliche St. Ursula-Gymnasium im bayerischen Lenggries wird für „Mädchen für Migranten“ mit dem dritten Preis (2.000 Euro) ausgezeichnet.

Die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung wird am 14. Juni in Dresden verliehen. Erstmals zeichnen die Bischofskonferenz und das ZdK gemeinsam Initiativen und Projekte aus. 39 Institutionen hatten sich um den Preis beworben.

Der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz und Co-Vorsitzende der Jury, Erzbischof Stefan Heße, erklärte, es würden „Leuchtturmprojekte katholischen Engagements gegen Rassismus“ ausgezeichnet. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, ebenfalls Jury-Co-Vorsitzende, sagte, Antirassismus bleibe ein kirchlicher Auftrag, der historische Aufarbeitung, tatkräftigen Einsatz und Haltung erfordere.

Im Rahmen des preisgekrönten Projekts der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt wurden bisher 20 Ehrenamtliche zu Demokratieberaterinnen und -beratern ausgebildet, die sich an ihren Arbeitsplätzen und in katholischen Organisationen gegen Diskriminierung und Rassismus engagieren. Auf diese Weise entstünden im ganzen Bistum Magdeburg Beratungsangebote und lokale Initiativen gegen Rassismus und für den Frieden, die gerade auch in den ländlichen Regionen des Bistums wirkten, hieß es.

„Mit hohem haupt- wie ehrenamtlichem Einsatz ist es gelungen, über Jahre hinweg ein stabiles Netzwerk engagierter Demokratinnen und Demokraten aufzubauen, die mit einem vielfältigen Bildungs- und Beratungsangebot Unterstützung erfahren“, betonte die Jury.

Der zweite Preisträger, der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend, grenzt sich nach den Worten der Jury klar gegen Versuche rechtspopulistischer und -extremistischer Vereinnahmung des Schützenwesens ab. „Über Jahre wurden die Aktivitäten der Schützenjugend in einem bundesweiten Arbeitskreis gebündelt und das Thema wurde auf allen Ebenen eingebracht“, heißt es. Originalität beweise die Schützenjugend auch mit einer „Erste-Hilfe-Dose“ gegen Rechts.

Der dritte Preisträger, das Erzbischöfliche St. Ursula-Gymnasium Lenggries, entwickelte eine Hausaufgabenbetreuung für Kinder mit Migrations- und Fluchterfahrungen. Dazu wurden Grundschulen der Region kontaktiert, an denen Gymnasiastinnen als Integrationshelferinnen wirkten. Die Zusammenarbeit umfasst laut Jury mittlerweile nicht nur Schulen, sondern auch Akteurinnen und Akteure der Integrationsarbeit der Region, Helferkreise für Geflüchtete, Kommunen und Kirchengemeinden. So würden Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, um Integration zu fördern und das interkulturelle und interreligiöse Verständnis zu verbessern

KNA