Nachrichten aus der Weltkirche
Politische Dauerkrise

Bischöfe in Peru fordern konkretes Datum für Neuwahlen

Lima ‐ Seit Monaten kommt es in Peru zu Protesten gegen die Regierung. Viele fordern Neuwahlen noch in diesem Jahr. Doch der peruanische Kongress lehnte diese wiederholt ab.

Erstellt: 07.02.2023
Aktualisiert: 07.02.2023
Lesedauer: 

Die katholische Kirche in Peru hat den Kongress des südamerikanischen Landes aufgerufen, einen Termin für vorgezogene Neuwahlen festzulegen. In einem offenen Brief an das Parlament, aus dem am Wochenende örtliche Medien zitierten, rief die Bischofskonferenz die nationale Vertretung auf, sich an ihre „Verpflichtung und Verantwortung“ gegenüber der Bevölkerung zu erinnern. „Die Peruaner müssen mit ihren gerechten sozialen Forderungen gehört werden“, heißt es in dem Schreiben. Gleichzeitig bräuchten die Menschen aber auch einen Frieden, der es ihnen ermögliche, weiter zu arbeiten und zu überleben. Der Kongress müsse den Aufschrei des peruanischen Volkes hören, so die Bischöfe.

Peru wird seit Wochen von Protesten erschüttert. Dabei kamen bislang mehr als 50 Menschen ums Leben, die meisten aufseiten der Demonstranten. Zudem starben auch mehrere unbeteiligte Zivilisten und ein Kleinkind als Folge von Straßenblockaden, die den Zugang zu Krankenhäusern verhinderten. Hunderte Polizisten wurden verletzt.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Die Unruhen begannen nach der Absetzung des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo. Hintergrund waren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die Castillo und dessen Familienangehörigen vorwarfen, Teil eines Korruptionsnetzes zu sein. Der Kongress stimmte einem Misstrauensantrag zu und wählte anschließend Vizepräsidentin Dina Boluarte zur neuen Präsidentin. Viele Demonstranten fordern einen Rücktritt Boluartes, sofortige Neuwahlen des Parlaments und des Staatsoberhauptes sowie eine umfassende Verfassungsreform.

Die Proteste in Peru

Mehr zu den Protesten in Peru finden Sie auch bei Blickpunkt Lateinamerika von Adveniat.

KNA

Mehr zum Thema