
Adveniat eröffnet Weihnachtsaktion in Stuttgart
Hilfswerke ‐ Keine Region auf der Welt ist so stark von der katholischen Kirche geprägt wie Lateinamerika. Entsprechend bedeutsam ist auch ihr Engagement zur Lösung von Konflikten. Darauf möchte das Hilfswerk Adveniat in seiner diesjährigen Weihnachtsaktion aufmerksam machen. Die Aktion wird am ersten Adventssonntag in Stuttgart eröffnet.
Aktualisiert: 27.11.2015
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Die katholische Kirche in Deutschland eröffnet am Sonntag ihre diesjährige Weihnachtsaktion in Stuttgart. Im Mittelpunkt der Aktion, die vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat getragen wird, steht in diesem Jahr das Engagement der lateinamerikanischen Kirche für Frieden und zur Aufarbeitung der Vergangenheit. „Frieden jetzt!“ heißt das Leitwort.
Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sagte am Freitag vor Journalisten, die württembergische Diözese fühle sich allen in Not geratenen Menschen weltweit verbunden. Notwendig sei konkretes Engagement: Wenn der christliche Glaube sich nur im Feiern von Gottesdiensten erschöpfe, werde er hohl.
Dass mit der Eröffnung der Adveniat-Jahresaktion in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart der Ruf nach Frieden und Gerechtigkeit für die Völker Lateinamerikas ausgehe, erfülle ihn mit Freude, erklärte Bischof Fürst. Besonders zu den Menschen und der Kirche im Partnerland Guatemala seien über Jahrzehnte enge Beziehungen gewachsen. Im Nordwesten Kolumbiens fördere die Diözese Rottenburg-Stuttgart die Friedenserziehung von Kindern und Jugendlichen.
Hoffnung auf Frieden in Kolumbien
Der kolumbianische Erzbischof Luiz Augusto Castro Quiroga hofft, dass es bei den von der Kirche unterstützten Friedensverhandlungen zwischen Rebellen und Regierung zu einem Friedensvertrag und so zu einem Schlusspunkt unter den 50-jährigen Bürgerkrieg kommen könne. Dann könne das Land „aus dem dunklen Tunnel herauskommen“.
Zugleich mahnte der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, den Frieden könne man nicht auf die Unterschrift in Havanna reduzieren, wo derzeit die Friedensgespräche zwischen FARC-Guerilla und der Regierung Kolumbiens stattfinden. Die Unterschrift sei notwendige Voraussetzung für eine größere Aufgabe, nämlich einen langen Prozess des Friedensaufbaus, der das ganze Land betreffe.
Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka sagte, sein Hilfswerk stehe entschieden auf der Seite der Opfer von Gewalt, Krieg und Terror. Bewusst klammere er dabei auch nicht die Täter aus. „Denn niemand wird als Terrorist, Drogendealer oder Mörder geboren“, so Klaschka. Frieden und Versöhnung seien nur möglich, wenn das Leid der Opfer ernst genommen werde und die Täter ehrlich bereuten und sich ändern könnten. Traditionell sammelt Adveniat in der Adventszeit und in den Weihnachtsgottesdiensten für seine Arbeit. Das Hilfswerk finanziert sich nach Klaschkas Worten zu rund 95 Prozent durch Spenden. Jährlich werden mit rund 35 Millionen Euro rund 2.200 Projekte zwischen Mexiko und Feuerland unterstützt. (lek mit KNA/Adveniat)
Weitere Informationen zur Adveniat-Aktion finden Sie unter www.adveniat.de.
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