
Organisationen wollen mehr „zivile Friedensförderung“
Friedensarbeit ‐ Vor der Münchner Sicherheitskonferenz dringen Organisationen darauf, dass sich die internationale Politik „mit deutlich mehr Mut und Engagement für die zivile Friedensförderung und Konfliktbearbeitung“ einsetzen müsse.
Aktualisiert: 13.02.2018
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Vor der Münchner Sicherheitskonferenz dringen Organisationen darauf, dass sich die internationale Politik „mit deutlich mehr Mut und Engagement für die zivile Friedensförderung und Konfliktbearbeitung“ einsetzen müsse. Nach den Worten von Misereor und dem Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) sind verstärkte Anstrengungen für mehr Fortschritte in der Armutsbekämpfung, der Friedensarbeit und Verwirklichung von Menschenrechten nötig.
So könne auch Terrorismus vorgebeugt werden, erklärten am Dienstag die beiden Organisationen in Aachen und Köln. Denn „Erfahrungen von Ungerechtigkeit, andauernden Gewaltkonflikten und staatlichen Repressionen“ könnten Menschen radikalisieren. Das bischöfliche Hilfswerk und das Forum bekundeten zugleich ihre Solidarität mit den Opfern terroristischer Gewalt.
Die Münchner Sicherheitskonferenz beginnt an diesem Freitag und endet am Sonntag. Am Samstag wollen beide Organisationen ihre Erfahrungen bei der Vorbeugung von Radikalisierung und einem „Abdriften in den Terrorismus“ vorstellen. Als Redner sind Vertreter von Partnerorganisationen aus dem Irak und den Philippinen eingeladen.
Bisher sei eine „konsequente Wende hin zu ziviler Prävention und Ursachenbekämpfung“ nicht „in ausreichendem Maße“ erkennbar, kritisieren Misereor und das Forum. „Die internationalen Strategien der Terrorbekämpfung folgen weiterhin einer militärischen Logik. Prävention und ziviles Engagement werden allzu oft als Beiwerk betrachtet“, bemängelt forumZFD-Vorstand Oliver Knabe.
„Angesichts zunehmender politischer und gesellschaftlicher Entsolidarisierung sind Friedensethik, Friedenslogik und eine darauf aufbauende kohärente Friedenspolitik von existenzieller Bedeutung – national wie international“, erklärt Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. Nur so könnten die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN-Agenda 2030, die auch eine „Förderung inklusiver und friedlicher Gesellschaften“ verlangten, erreicht werden.
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