
Missio begrüßt Frieden zwischen Äthiopien und Eritrea
Friedensarbeit ‐ Das katholische Hilfswerk Missio begrüßt den Friedensschluss zwischen Äthiopien und Eritrea. „Das ist für Äthiopien und Eritrea ein wichtiger Schritt in eine bessere Zukunft und stabilisiert die gesamte ostafrikanische Region“, erklärte Missio-Präsident Klaus Krämer am Dienstag.
Aktualisiert: 10.07.2018
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Das katholische Hilfswerk Missio begrüßt den Friedensschluss zwischen Äthiopien und Eritrea. „Das ist für Äthiopien und Eritrea ein wichtiger Schritt in eine bessere Zukunft und stabilisiert die gesamte ostafrikanische Region“, erklärte Missio-Präsident Klaus Krämer am Dienstag in Aachen. Er hoffe, „dass sich durch das Friedensabkommen auch die Lage der Flüchtlinge an der äthiopisch-eritreischen Grenze verbessert“.
Äthiopien ist nach Uganda das zweitgrößte Aufnahmeland für Flüchtlinge in Afrika. Rund 900.000 Menschen, vor allem aus dem Südsudan, Somalia und Eritrea, fanden laut Missio bisher hier Zuflucht. In Äthiopien wie Eritrea fördert Missio kirchliche Projektpartner.
Nach fast 20-jährigem Kriegszustand hatten Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isaias Afewerki am Montag in der eritreischen Hauptstadt Asmara einen Friedens- und Freundschaftsvertrag unterzeichnet.
„Die Kirche in Äthiopien und Eritrea hat das Friedensabkommen positiv begleitet“, so Missio-Präsident Krämer weiter. Trotz des Konflikts und unter schwierigen Bedingungen hätten sich Vertreter der katholischen Kirche von Äthiopien und Eritrea in den vergangenen Jahrzehnten weiter getroffen. „Die Kirchen in den beiden Ländern haben den Gesprächsfaden nie abreißen lassen“, so Krämer.
Äthiopien steht auch im Mittelpunkt des diesjährigen Weltmissionssonntags am 28. Oktober. Dazu hat Missio unter anderem eine Delegation der katholischen Kirche Äthiopiens nach Deutschland eingeladen.
Missio-Projektpartner aus Äthiopien zum Frieden mit Eritrea
Unterdessen äußerten sich Missio-Projektpartner aus Äthiopien zum Frieden mit Eritrea. „Was wir gerade erleben ist ein politscher Tsunami. Der Friedensschluss zwischen Äthiopien und Eritrea wird sich nicht nur auf die beiden Länder, sondern auf die ganze Region äußerst positiv auswirken“, wertet der katholische Priester Petros Berga die am Montag erreichte Übereinkunft. „Von einem Tag auf den anderen ist möglich geworden, was niemand gedacht hat: Die Grenze ist offen, die äthiopische Fluglinie steuert Asmara an und Familien, die Jahrzehnte auseinander gerissen waren, können mit einander in Kontakt treten.“
Dem äthiopischen Premierminister sei es gelungen, einen vor Jahren von den vereinten Nationen vorgeschlagenen und vom äthiopischen Parlament bereits akzeptierten Plan durchzusetzen, den sein Amtsvorgänger verhindert hatte. Ein wichtiger Schritt sei dabei, in Detailfragen die in der Grenzregion lebenden Menschen in die Entscheidungen einzubinden. „Es geht dabei um hochsensible Fragen: Ein Teil Äthiopiens könnte an Eritrea fallen. Nun werden die Betroffenen eingebunden, was entscheidend für einen stabilen Frieden ist. Dass ein afrikanischer Staatschef so vorgeht, ist völlig neu.“
Was die neuen Entwicklungen für die Flüchtlinge aus Eritrea, die in äthiopischen Flüchtlingslagern untergebracht sind, bedeuten werden, ist noch offen. „Für diejenigen, die in Äthiopien und Eritrea bleiben wollen, sind die jüngsten Ereignisse ein äußerst positives Signal. Im Ausland Aufnahme zu finden, wird wohl schwieriger werden.“
„Dass nach Jahrzehnten kalten Krieges in derartiger Rekordzeit Frieden möglich ist, ist ein bedeutsamer Schritt. Wir freuen uns mit unseren Partnern vor Ort“, betonte Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber.
© KNA/Missio München/cze