
Jugendliche in Panama fordern Einsatz für Miteinander und Umwelt
Weltjugendtag ‐ Junge Menschen aus Panama und Deutschland haben beim Weltjugendtag mehr Einsatz für ein friedliches Miteinander und die Umwelt gefordert. „Zu träumen ist sehr wichtig, aber wir müssen anfangen, unsere Träume in die Tat umzusetzen - hier in Panama und in der ganzen Welt“, sagte die junge Indigene Eidigili Gypsi Valiente aus Panama zum Abschluss des internationalen Youth Hearings.
Aktualisiert: 24.01.2019
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Junge Menschen aus Panama und Deutschland haben beim Weltjugendtag mehr Einsatz für ein friedliches Miteinander und die Umwelt gefordert. „Zu träumen ist sehr wichtig, aber wir müssen anfangen, unsere Träume in die Tat umzusetzen - hier in Panama und in der ganzen Welt“, sagte die junge Indigene Eidigili Gypsi Valiente aus Panama zum Abschluss des internationalen Youth Hearings.
„Es geht darum, akzeptiert zu werden, in den offenen Dialog zu treten und Minderheiten zu akzeptieren, man selbst sein zu dürfen und angenommen zu werden, so wie man ist,“ sagte die 26-jährige Tina Büttner aus Forchheim. Dafür sei Wertschätzung wichtig: „Wertschätzung füreinander und Wertschätzung für die Umwelt“, sagte die Erzieherin, Kinder- und Jugendtherapeutin. Um eine andere Welt zu ermöglichen, müsse Platz für Dialog geschaffen werden: „Das wollen wir nicht nur, sondern wir leben es auch.“
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. 250 deutsche Weltjugendtagspilger waren in den Veranstaltungsraum im Museo de Canal in der Altstadt von Panama-Stadt gekommen.
„Wir müssen beginnen, unser gemeinsames Haus zu schützen!“, lautete der eindringliche Appell der 24-jährigen Frau vom indigenen Volk der Kuna. „Ihr habt viel mehr Chancen als wir – deshalb nutzt eure Möglichkeiten“, sagte sie zu den Jugendlichen aus Deutschland. Jeder zehnte Kuna in Panama lebt in Armut oder extremer Armut.

„Es geht darum, akzeptiert zu werden, in den offenen Dialog zu treten und Minderheiten zu akzeptieren, man selbst sein zu dürfen und angenommen zu werden, so wie man ist,“ sagte die 26-jährige Tina Büttner aus Forchheim. Dafür sei Wertschätzung wichtig: „Wertschätzung füreinander und Wertschätzung für die Umwelt“, sagte die Erzieherin, Kinder- und Jugendtherapeutin. Um eine andere Welt zu ermöglichen, müsse Platz für Dialog geschaffen werden: „Das wollen wir nicht nur, sondern wir leben es auch.“
Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens versprach den Jugendlichen, ihre Forderungen zum Thema Umweltschutz während der Amazonas-Synode, die im Oktober im Vatikan stattfindet, über das panamazonische Netzwerk Repam (Red Eclesial PanAmazónica) mit einzubringen. Repam, das länderübergreifende, kirchliche Netzwerk für die Rechte der indigenen Völker, wurde 2014 von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien aus dem Amazonasgebiet gegründet. Zudem werde das Hilfswerk das Thema bei der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Panama und der deutschen Bundesregierung vorbringen. Es sei ein Skandal, die ILO 169 der Vereinten Nationen zu unterzeichnen, aber nicht durch den Deutschen Bundestag zu bringen. Die UN-Konvention ILO Nummer 169 ist das einzige verbindliche internationale Abkommen zum Schutz indigener Völker und garantiert beispielsweise, dass diese Völker angehört werden müssen, wenn auf ihrem Gebiet Rohstoffe ausgebeutet werden.
Vier Selbstverpflichtungen sprach BDKJ-Bundespräses Pfarrer Dirk Bingener aus: Der BDKJ würde sich dazu verpflichten, über die große soziale Ungerechtigkeit in Panama zu informieren und sich dafür einsetzen, dass Deutschland wieder monetäre Entwicklungshilfe in Panama leiste. Zudem werde sich der BDKJ dafür stark machen, dass mehr junge Menschen über den katholischen Freiwilligendienst „weltwärts“ die Chance bekämen, Länder wie Panama kennenzulernen. Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion werde der Jugendverband tatkräftig an einer gerechteren Welt mitbauen und sich in Deutschland auch für nachhaltiges Handeln der katholischen Kirche einsetzen.
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