Papst verurteilt Menschenhandel
Menschenhandel ‐ Papst Franziskus hat Menschenhandel verurteilt. Als nicht zu rechtfertigende Verletzung der Freiheit und Menschenwürde der Opfer stelle er ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar, sagte der Papst zum Abschluss eines Fachtreffens von Menschenrechtsorganisationen.
Aktualisiert: 27.07.2022
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Papst Franziskus hat bei einer internationalen Konferenz Menschenhandel verurteilt. Als nicht zu rechtfertigende Verletzung der Freiheit und Menschenwürde der Opfer stelle er ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar, sagte der Papst am Donnerstag im Vatikan zum Abschluss eines Fachtreffens von Kirchenvertretern und Menschenrechtsorganisationen.
Franziskus forderte zu einer engeren Zusammenarbeit der Kirche mit politischen und gesellschaftlichen Akteuren im Kampf gegen Menschenhandel auf.
Das Kirchenoberhaupt beklagte eine „Tendenz zur Kommerzialisierung des anderen“. Der Handel mit Personen in seinen unterschiedlichen Formen hinterlasse Folgen bei Opfern wie bei Tätern. „Wer sich mit diesem Verbrechen befleckt, fügt nicht nur den anderen Schaden zu, sondern auch sich selbst“, sagte der Papst. Er sprach von einer „tiefen Wunde in der Menschheit“. Menschenhandel zerreiße „die menschliche Familie und den Leib Christi“.
Die zuständigen Stellen der Bistümer weltweit sowie katholische Orden und Organisationen sollten im Erfahrungsaustausch und in ihren Maßnahmen gegen Menschenhandel enger zusammenarbeiten, sagte der Papst. Daran seien Herkunfts-, Transit- und Zielländer zu beteiligen. Auch müsse es eine „strukturierte Zusammenarbeit“ der Kirche mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen geben.
Anlass der Äußerungen war eine viertägige Fachkonferenz in Sacrofano bei Rom, die am Donnerstag mit einer Schlussveranstaltung im Vatikan endete. An dem Treffen nahmen rund 160 Bischöfe, Ordensleute, Wissenschaftler und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Menschenrechtsinitiativen teil. Sie berieten über Maßnahmen gegen Arbeitssklaverei und Ausbeutung illegaler Einwanderer, aber auch über Probleme wie Organhandel und Zwangsehen.
Organisiert wurde das Treffen von der vatikanischen Kurienbehörde für Entwicklungsfragen, die auch für Menschenrechtsfragen zuständig ist. Die Leitung der Sektion „Migranten und Flüchtlinge“ hat sich Papst Franziskus persönlich vorbehalten.
© KNA