Deutschland macht Fortschritte im Kampf gegen Menschenhandel

Deutschland macht Fortschritte im Kampf gegen Menschenhandel

Menschenhandel ‐ Die Expertengruppe gegen Menschenhandel des Europarats (Greta) sieht Fortschritte in Deutschland beim Kampf gegen Menschenhandel. Im Vergleich zu 2015 werde die Europaratskonvention gegen Menschenhandel nun besser im deutschen Recht widergespiegelt.

Erstellt: 21.06.2019
Aktualisiert: 27.07.2022
Lesedauer: 

Die Expertengruppe gegen Menschenhandel des Europarats (Greta) sieht Fortschritte in Deutschland beim Kampf gegen Menschenhandel. Im Vergleich zu 2015 werde die Europaratskonvention gegen Menschenhandel nun besser im deutschen Recht widergespiegelt. So gebe es inzwischen striktere Regelungen.

Dennoch erhöhte sich nach Angaben des Bundeskriminalamts die Zahl der Opfer von Menschenhandel. Wurden 2016 noch 536 Opfer registriert, waren es 2017 insgesamt 671. Die meisten sollen sexuell ausgebeutet worden sein. Sie kamen den Angaben zufolge überwiegend aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Nigeria.

Die Experten wiesen darauf hin, dass mehr und mehr Opfer über das Internet angesprochen würden. Mädchen und Frauen würden etwa von „Loverboys“ manipuliert und in die Prostitution gezwungen. Zwischen 2014 und 2017 sollen 99 deutsche Kinder über das Internet zu Opfern von Menschenhandel geworden sein.

Die Expertengruppe kritisiert, dass es in Deutschland weiterhin keine Strategie oder einen nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel gebe. Zudem fehle ein System, um einschlägige Fälle zusammenhängend zu dokumentieren.

© KNA