
Aktivistin für soziale Gerechtigkeit in Kolumbien getötet
Menschenrechte ‐ In Kolumbien ist erneut eine Aktivistin für soziale Gerechtigkeit getötet worden. Wie die Tageszeitung „El Espectador“ berichtet, handelt es sich bei dem Opfer um Tatiana Paola Posso Espitia (35), die mit zwei Schüssen in Kopf und Nacken getötet wurde.
Aktualisiert: 05.07.2019
Lesedauer:
In Kolumbien ist erneut eine Aktivistin für soziale Gerechtigkeit getötet worden. Wie die Tageszeitung „El Espectador“ berichtet, handelt es sich bei dem Opfer um Tatiana Paola Posso Espitia (35), die am Donnerstag in der Ortschaft Copey in der nordost-kolumbianischen Provinz Cesar mit zwei Schüssen in Kopf und Nacken getötet wurde.
Nach Angaben des Friedensinstituts Indepaz wurden von Januar 2016 bis Mai 2019 insgesamt 837 soziale Aktivisten und Menschenrechtler getötet. Das Nationale Netzwerk für Demokratie und Frieden verurteilte die Bluttat. Bei dem Opfer handele es sich um eine Aktivistin, die sich für humanitäre Hilfe der Opfer des bewaffneten Konfliktes eingesetzt habe. Kolumbiens Präsident Ivan Duque hatte zuletzt verstärkte Maßnahmen zum Schutz von Menschenrechtlern angekündigt.
Ein Grund für diese Entwicklung sei die Politik des seit August 2018 amtierenden konservativen Präsidenten Ivan Duque, hieß es. Dieser habe das Friedensabkommen mit der linken FARC-Guerilla in Frage gestellt und damit einen der zentralen internen Konflikte in dem südamerikanischen Staat wieder aufleben lassen. Davon unabhängig würden aber auch knapp drei Jahre nach Abschluss des Abkommens Journalisten, die im Kreuzfeuer zwischen linken Splittergruppen, rechten Paramilitärs und dem Staat berichteten, von allen Konfliktparteien gezielt angegriffen und verfolgt.
Nach Mexiko bleibt Kolumbien laut Reporter ohne Grenzen weiterhin das gefährlichste Land Lateinamerikas für Medienschaffende. Auf der von der Organisation jährlich herausgegebenen Rangliste der Pressefreiheit steht Kolumbien aktuell auf Platz 129 von 180 Staaten.
© KNA