Misereor: Amazonas-Brände gefährden Arbeit von Jahrzehnten
Amazonas-Synode ‐ Das Hilfswerk Misereor sieht jahrelange Aufbauarbeit durch die aktuellen Brände im Amazonasgebiet gefährdet. Es sei erschütternd, dass wichtige und erfolgreiche Arbeit derzeit in Flammen aufgehe, so die Misereor-Referentin Dagmar Schumann.
Aktualisiert: 30.08.2019
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Das Hilfswerk Misereor sieht jahrelange Aufbauarbeit durch die aktuellen Brände im Amazonasgebiet gefährdet. Es sei erschütternd, dass wichtige und erfolgreiche Arbeit derzeit in Flammen aufgehe, sagte die Misereor-Referentin für ländliche Entwicklung in Lateinamerika, Dagmar Schumann, am Freitag in Aachen. Die Brände trieben Kleinbauern und Indigene „an den Rand des sozialen und finanziellen Ruins“.
Ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Landwirtschaft in Lateinamerika seien in den vergangenen Jahren sogenannte Agroforstsysteme gewesen, hieß es weiter. „Es geht darum, den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten und Forstwirtschaft so miteinander zu verbinden, dass der Regenwald nachhaltig genutzt, die eigene Existenzgrundlage sichergestellt und die Bodenfruchtbarkeit langfristig erhalten wird.“ Agroforst ermögliche zudem eine Anpassung an den Klimawandel. Die Brände gefährdeten nun auch Agroforstparzellen, die zum Teil über zehn Jahre alt seien.
Viele dieser Projekte seien mit Spenden- und öffentlichen Fördergeldern finanziert worden, fügte Schumann hinzu. Derzeit sei noch nicht abzusehen, wie es für die betroffenen Menschen weitergehe. „Doch unsere Partner arbeiten schon aktiv an ersten Hilfsmaßnahmen und werden ihre Arbeit nach den Bränden fortsetzen.“
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