Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 14.05.2020

Corona-Pandemie ‐ Unicef befürchtet eine höhere Kindersterblichkeit, aus südsudanesischen Flüchtlingslagern werden erste Corona-Fälle gemeldet und der Eucharistische Weltkongress hat einen neuen Termin. Die Corona-Kurznachrichten des Tages.

Erstellt: 14.05.2020
Aktualisiert: 13.05.2020
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Unicef befürchtet eine höhere Kindersterblichkeit, aus südsudanesischen Flüchtlingslagern werden erste Corona-Fälle gemeldet und der Eucharistische Weltkongress hat einen neuen Termin. Die Corona-Kurznachrichten des Tages.

Übersicht

Kirchen in Argentinien öffnen wieder Unicef fürchtet steigende Kindersterblichkeit durch Corona Eucharistischer Weltkongress nun Anfang September 2021 Hilfswerk Missio beteiligt sich an Gebetsaktion des Papstes Kerzenprozession in Fatima soll Licht in Corona-Dunkel bringen Erste Corona-Fälle in Flüchtlingscamps im Südsudan

Kirchen in Argentinien öffnen wieder

In Argentinien dürfen die Kirchen ab sofort wieder ihre Türen für die Gläubigen öffnen. Voraussetzung ist, dass die Hygieneschutzmaßnahmen eingehalten werden. Gottesdienste wird es noch nicht geben. Dafür stehen die Kirchen im Heimatland von Papst Franziskus für individuelle Gebete und spirituelle Betreuung offen.

Im ganzen Land könnten die Gotteshäuser aller Religionen wieder öffnen, wenn die entsprechenden Schutzmaßnahmen eingehalten würden, sagte der Sprecher des Erzbistums Mendoza, Marcelo De Benedectis, dem Sender Canal 9. In Mendoza werde jede Kirche zu bestimmten Uhrzeiten für Gläubige öffnen, die alleine beten wollen.

© Text: KNA

Unicef fürchtet steigende Kindersterblichkeit durch Corona

Corona-Nebenwirkung: In Südasien könnten in den kommenden sechs Monaten täglich zusätzlich 2.400 Kinder an vermeidbaren Ursachen sterben. Die Corona-Pandemie schwäche die ohnehin schwachen Gesundheitssysteme zusätzlich und störe die Routinedienste in der gesamten Region, erklärte Unicef (Mittwoch) auf Basis einer neuen Analyse der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health.

„Wir befürchten, dass die Zahl der Kinder, die vor ihrem fünften Lebensjahr sterben, erstmals seit Jahrzehnten wieder steigen wird, so die Unicef-Südasien-Regionaldirektorin Jean Gough in einer in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu veröffentlichten Erklärung. Im schlimmsten Fall könnten in den kommenden sechs Monaten bis zu 300.000 Kinder in Indien, 95.000 in Pakistan, 28.000 in Bangladesch und 4.000 in Nepal sterben. Gefährdet seien auch Schwangere.

Weltweit könnten im schlimmsten denkbaren Fall in den kommenden sechs Monaten täglich zusätzlich 6.400 Kinder vor dem fünften Lebensjahr sterben, warnen die Wissenschaftler von Johns Hopkins in ihrer im Wissenschaftsfachblatt „The Lancet“ veröffentlichten Analyse. Laut Unicef starben 2018 weltweit jährlich 5,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren.

© Text: KNA

Eucharistischer Weltkongress nun Anfang September 2021

Der neue Termin für den wegen der Corona-Pandemie verschobenen internationalen Eucharistischen Weltkongress in Budapest steht fest. Das kirchliche Großereignis soll nun von 5. bis 12. September 2021 stattfinden, zitiert die Zeitung „Magyar Kurir“ (Onlineausgabe Mittwoch) das ungarische Organisationskomitee um den Budapester Kardinal Peter Erdö.

Eigentlich hätte der Weltkongress in diesem September stattfinden sollen. Der Vatikan verschob jedoch mehrere Großereignisse wegen der Corona-Pandemie. Das für Sommer 2021 in Rom geplante Weltfamilientreffen findet nun im Juni 2022 statt. Der Weltjugendtag 2022 in Lissabon wurde um ein Jahr auf August 2023 verlegt.

Die von der katholischen Kirche organisierten Eucharistischen Kongresse sollen das Verständnis und die Verehrung der Eucharistie in der Orts- und Weltkirche fördern und vertiefen. Sie werden seit 1881 an wechselnden Orten in zuletzt vierjährigem Abstand durchgeführt. Zuletzt waren 2016 Cebu auf den Philippinen und 2012 Dublin Gastgeber. In Budapest tagte der Weltkongress bereits 1938; in Deutschland war er zuletzt 1960 in München zu Gast.

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Bild: © Missio

Hilfswerk Missio beteiligt sich an Gebetsaktion des Papstes

Das Hilfswerk Missio ruft zur Beteiligung am interreligiösen Gebetstag des Papstes zur Corona-Pandemie auf. Das Internationale Missionswerk veröffentlichte dazu ein Gebet, das am Donnerstag um 19.30 Uhr mit Papst Franziskus und dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Moschee, Ahmad al-Tayyeb, für Opfer der Corona-Pandemie sowie für die Helfenden gebetet werden kann, wie das Hilfswerk am Mittwoch in Aachen mitteilte. Das Gebet, das durch den Aachener Arzt und Gründer von Missio, Heinrich Hahn (1800-1882), inspiriert sei, könne online abgerufen werden.

In der Krise sei diese „christlich-muslimische Initiative ein wichtiges Zeichen interreligiöser Solidarität, um die Herausforderung gemeinsam zu bestehen“, erklärte Missio-Präsident Dirk Bingener. Die örtlichen Partner des Hilfswerks berichteten täglich davon, wie die Pandemie ihr Leben bedrohe. Gleichzeitig gebe es aber auch viel Solidarität, um gesundheitliche und soziale Folgen für die Schwächsten zu lindern. „Unser Gebet soll die Menschen in dieser Arbeit stärken“, so Bingener

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Kerzenprozession in Fatima soll Licht in Corona-Dunkel bringen

Mit einer Kerzenprozession hat der portugiesische Wallfahrtsort Fatima in der Nacht zum Mittwoch des Jahrestages der ersten Marienerscheinung 1917 gedacht. Erstmals seit mehr als 100 Jahren fand der Jahrestag wegen der Corona-Pandemie ohne Pilger statt. Bis 30. Mai sind öffentliche Gottesdienste und Pilgerbetrieb untersagt.

Mit der Kerzenprozession wolle man „Licht in das Dunkel bringen, das die Pandemie über die Welt ausbreitet“, erklärte Kardinal Antonio Marto, Bischof von Leiria-Fatima, in der Messe. Nur rund 100 Personen durften an der Kerzenprozession teilnehmen, zumeist Geistliche und Angestellte der Pilgerstätte.

Kardinal Marto hatte die Gläubigen im Vorfeld gebeten, in diesem Jahr fernzubleiben, und die Messe sowie die Feiern via Fernsehen oder Internet zu verfolgen; „Glaube misst sich nicht in Massen.“ Dennoch näherten sich laut portugiesischen Medienberichten einige Dutzend Gläubige und versuchten, das Wallfahrtsgelände zu betreten. Die portugiesische Polizei musste die Zugangswege absperren.

Marto berichtete über sehr „aggressive E-Mails“, mit denen er in den vergangenen Tagen unter Druck gesetzt worden sei, um sich bei der Regierung für eine Öffnung des Heiligtums stark zu machen. „Ich wollte aber nicht als Verantwortlicher für eine Verschlimmerung der Pandemie auf nationalem Niveau in die Geschichte eingehen“, sagte er in einem Zeitungsinterview.

Fatima ist der berühmteste Wallfahrtsort Portugals. Hier soll die Gottesmutter Maria ab 13. Mai 1917 mehrmals drei Kindern erschienen sein. Heute pilgern jährlich mehrere Millionen Menschen nach Fatima. Zum 100. Jahrestag 2017 besuchte auch Papst Franziskus den Wallfahrtsort.

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Erste Corona-Fälle in Flüchtlingscamps im Südsudan

Im Südsudan sind in zwei Flüchtlingslagern die ersten Corona-Fälle aufgetreten. Es handelt sich um Camps in der Hauptstadt Juba sowie in der Stadt Bentiu im Norden, wo zwei Personen positiv getestet wurden, wie die Gesundheitsbehörden nach Angaben des Senders BBC (Mittwoch) bestätigten.

Mehrfach war vor einem möglichen Ausbruch in einem Flüchtlingslager gewarnt worden. Die Camps im Südsudan beherbergen laut Bericht knapp 200.000 Menschen und gelten als überbelegt; physische Distanz ist nicht möglich. Aktuell seien landesweit von 10,5 Millionen Einwohnern 194 positiv getestet.

Der Südsudan erlangte 2011 seine staatliche Unabhängigkeit vom Sudan. Seit 2013 gibt es immer wieder schwere Konflikte innerhalb des Landes. Daher sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 2,6 Millionen Menschen in die Nachbarländer geflohen.

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