Grübel: Vorwürfe zu Verbrechen im Berg-Karabach-Krieg aufklären

Grübel: Vorwürfe zu Verbrechen im Berg-Karabach-Krieg aufklären

Konflikt ‐ „Religiöse Heiligtümer dürfen nicht für politische Konflikte missbraucht werden“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit Markus Grübel laut einer Mitteilung am Dienstag in Berlin.

Erstellt: 28.12.2020
Aktualisiert: 31.01.2023
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Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel, hat Armenien und Aserbaidschan aufgefordert, Vorwürfe der Zerstörung von Gotteshäusern im Krieg um die Region Berg-Karabach aufzuklären. „Religiöse Heiligtümer dürfen nicht für politische Konflikte missbraucht werden“, sagte Grübel laut einer Mitteilung am Dienstag in Berlin. Armenische Kirchen und Klöster sowie aserbaidschanische Moscheen müssten geschützt und wiederhergestellt werden. „Die religiöse Vielfalt - gerade an dieser Schnittstelle zwischen Orient und Okzident - muss bestehen bleiben.“

Zudem appellierte Grübel an beide Seiten, den begonnenen Gefangenenaustausch zügig abzuschließen und sich für nachhaltigen Frieden in Berg-Karabach einzusetzen. „Krieg und Gefangenschaft müssen beendet werden“, sagte der Beauftragte. Die Freilassung der Gefangenen sei „ein Akt des guten Willens und der Menschlichkeit“ und könne als Grundlage für vertrauens- und friedensschaffende Schritte dienen. Es sei ebenfalls entscheidend, dass sämtliche Vorwürfe der Misshandlung von Kriegsgefangenen unverzüglich aufgeklärt würden.

Das mehrheitlich von christlichen Armeniern bewohnte Berg-Karabach liegt auf aserbaidschanischem Staatsgebiet. Die Region wird de facto aber nicht vom islamisch geprägten Aserbaidschan kontrolliert, sondern von Armenien. Der Konflikt zwischen beiden Ländern war Ende September wieder aufgeflammt. Bei den Kämpfen erzielte Aserbaidschan militärische Erfolge. Die ehemaligen Sowjetrepubliken verständigten sich im November unter russischer Vermittlung auf einen Waffenstillstand. Danach gab es allerdings auch Berichte über Verstöße gegen die Waffenruhe.

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© Text: KNA