Genau auf diese Zahlen zielt entsprechend auch die Kritik von Pax Christi. Die genehmigte Lieferung von Schiffen und U-Booten in diese Staaten sei „keineswegs harmlos, sondern trägt auch künftig nicht unerheblich zu einem weiteren weltweiten konventionellen Rüstungswettlauf bei“, kritisiert Christine Hoffmann, pax christi-Generalsekretärin, und stellt fest: „Der Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern bleibt auf einem hohen Niveau“.
Eine Zahl jedoch begrüßen Pax Christi und auch die anderen Organisationen des Bündnisses „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“, dem sich die christliche Initiative angeschlossen hat. So halbierte sich der Export bei Kleinwaffen 2014 knapp von 82,63 Millionen auf 47,43 Millionen Euro. Kleinwaffen führen bei Konflikten zu den meisten Opfern. Über Strafanzeigen hatte das Bündnis versucht, Exportverbote für solche Waffen zu erwirken und reklamiert für sich, zu der Abnahme entscheidend beigetragen zu haben. Laut EU-Statistik liegt Deutschland insgesamt hinter den USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien auf Platz sechs der größten Waffenexporteure der Welt.
100 Exportanträge abgelehnt
Auf EU- und Nato-Staaten sowie Länder, für die die gleichen Richtlinien für Waffenexporte gelten wie für die Nato selbst, entfielen 1,6 Milliarden Euro gegenüber 2,2 Milliarden im Jahr davor. In die Entwicklungsländer gingen im Berichtsjahr Exporte in Höhe von 217,8 Millionen Euro gegenüber 562,5 Millionen Euro im Jahr zuvor. Bedeutendste Empfängerländer waren Indonesien, die Ukraine sowie Ägypten, Pakistan und Indien. An die ärmsten Länder entfiel ein Anteil von 5,54 Millionen Euro.
Laut Bericht lehnte die Bundesregierung im vergangenen Jahr 100 Exportanträge ab. Im Vorjahr waren es 71 gewesen. Der Wert der abgelehnten Anträge belief sich auf 9,72 Millionen Euro und lag damit nur 300.000 Euro unter Vorjahreswert. (gho/KNA)