Vier Tage später wurde Bilecen aus der Haft entlassen. Die Beschuldigungen wurden aber aufrechterhalten und ein Verfahren eingeleitet. Der Mönch und seine Anwälte wiesen stets zurück, die PKK unterstützt zu haben. Er habe den Männern, so wie allen Besuchern des Klosters, Nahrung und Wasser als Zeichen klösterlicher Gastfreundschaft angeboten, so der Abt. Und er habe nicht gewusst, dass es sich um PKK-Milizionäre handelte.
Im Tur Abdin in der Südosttürkei lebt eine kleine syrisch-orthodoxe Minderheit von rund 2.500 Christen. Zentrum der Kirche sind einige Klöster, an erster Stelle das Kloster Mor Gabriel. Daneben sind in den letzten Jahren einige Klöster revitalisiert worden wie das Kloster Mor Yakub. Dieses wurde 2013 wiedereröffnet. Aho Bilecen ist seit Jahren der einzige Mönch, der im Kloster lebt. Inzwischen gibt es vor Ort aber auch einige Studenten und eine Familie. Bilecen möchte eine Klosterschule einrichten. In den Bergen des südlichen Tur Abdin sollen sich immer noch PKK-Kämpfer aufhalten.