Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, betonte, dass „Menschenhandel und Arbeitsausbeutung täglich und mitten unter uns geschehen“, und fasste die Ziele des Expertengesprächs zusammen: „Für uns stehen zwei Fragen im Zentrum: Wie verbessern wir das Leben der Betroffenen und wie verhindern wir, dass Menschen ausgebeutet werden?“ Erzbischof Heße hob hervor, dass Probleme, die schon lange existieren, einer breiten Öffentlichkeit erst bewusst wurden, als die Pandemie ökonomische Abläufe unterbrochen und vulnerable Beschäftigte zuerst getroffen habe, darunter „Menschen, die unter erbärmlichen Bedingungen, ohne Schutz vor Ansteckung, in der Nahrungsmittel-Industrie oder als Saisonarbeiter arbeiten oder Menschen, die in der häuslichen Pflege ausgebeutet werden“. Hinter jedem Schicksal „stehen die Profiteure, die Schleuser und Anwerber, die ausbeuterischen Arbeitgeber und Zuhälter. Und zuletzt auch wir alle, die wissentlich oder unwissentlich von ungerechten Löhnen und katastrophalen Arbeitsbedingungen profitieren“. Für Erzbischof Heße sind europäische und internationale Zusammenarbeit die Basis, denn: „Nur wenn die Polizei- und Justizbehörden der Staaten entlang der gesamten Kette zusammenarbeiten, kann der Menschenhandel unterbunden werden und können die Täter gefunden, die Taten gestoppt werden“.