Erzbischof von Berg-Karabach hofft auf Merkel
Der Erzbischof von Berg-Karabach, Pargew Srbazan, setzt bei der Lösung des armenisch-aserbaidschanischen Konflikts auch auf die deutsche Bundesregierung. „Merkel hat einen großen Einfluss und kann ihre Stimme erheben“, sagte Srbazan der „Bild“-Zeitung (Samstag). Die Bundeskanzlerin könne zu Aserbaidschan sagen: „Stoppt jetzt sofort! Und sie kann dabei helfen, eine Lösung und Frieden zu finden.“
Die Bundesregierung rief derweil beide Seiten auf, den Waffenstillstand zu respektieren und weitere Opfer unbedingt zu vermeiden. „Wir begrüßen den erklärten Willen beider Länder zur Aufnahme substanzieller Verhandlungen unter Vermittlung der Ko-Vorsitzenden der Minsk-Gruppe der OSZE und auf der Grundlage der Grundprinzipien der Konfliktregelung“, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Samstag in Berlin. Jetzt sollte intensiv an einer friedlichen und dauerhaften Lösung des Konflikts gearbeitet werden.
Bei den Kämpfen im Südkaukasus war am Donnerstag auch die armenisch-apostolische Christ-Erlöser-Kathedrale in der Stadt Schuscha bei mehreren Angriffen schwer beschädigt worden. In der Decke der weißleuchtenden Bischofskirche sei ein großes Loch und Kirchenbänke seien zerstört, berichtet die Zeitung. In den Gewölben unter der Kathedrale hätten Frauen und Kinder Schutz gesucht, sie seien jedoch unverletzt geblieben. „Auf einmal explodierte es da oben! Ich weiß nur, dass es auf einmal laut wurde, Staub und Rauch war überall. Ich habe angefangen, im Dunkeln die Kinder zu rufen“, sagte die Anwohnerin Aljona der „Bild“. Die 33-Jährige hielt sich demnach mit ihren drei Kindern im Keller der Kirche auf.