Die 2003 ins Amt gekommene Linksregierung unter dem ehemaligen Gewerkschaftsführer Luiz Inacio Lula da Silva und seiner Nachfolgerin Dilma Rousseff hatte die Abholzung erfolgreich bekämpft. Mit Hilfe moderner Satellitenüberwachung und verstärkter Kontrollen am Boden konnte die Regierung die Abholzung von 27.772 Quadratkilometer in 2004 auf 4.571 in 2012 senken. Danach stieg die Abholzung wieder an. Aufgrund der seit 2014 anhaltenden Wirtschaftskrise wurde das staatliche Budget für den Umweltschutz gekürzt.
Der rechtspopulistische Präsident Jair Messias Bolsonaro hatte Indigene sowie Umweltschützer für die Waldbrände verantwortlich gemacht. Diese würden absichtlich gelegt, um das Image seiner Regierung zu beschädigen. Zudem entließ er Inpe-Chef Ricardo Galvao, dem er die Veröffentlichung manipulierter Abholzungszahlen vorwarf. Soforthilfen der G7-Länder lehnte Bolsonaro mit Verweis auf Brasiliens Souveränität ebenfalls ab. Allerdings schickte er tausende Soldaten nach Amazonien, um die Brände zu bekämpfen.
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