Das Konzept trägt offenbar Früchte. Auf dem Dorfplatz präsentieren die Bewohner von La Lima Produkte, die sie auf den Märkten der Umgebung verkaufen: Fruchtwein, Kokosöl, Marmelade und Kosmetikprodukte wie eine wohlriechende Seife auf Kräuterbasis. Mit „Bruder“, „Schwester“ oder „Kamerad“ reden sie sich hier an. Ein Hinweis darauf, dass in La Lima nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch die Solidarität der Bewohner untereinander wächst?
Das jedenfalls wollen die Verantwortlichen der Caritas ebenfalls erreichen. Denn, so sagen sie, es sind die Bauern, die das Land kultivieren. Aber sie sind es auch, die die größten Schwierigkeiten haben, bei den Behörden auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Dies wiederum trägt mit dazu bei, dass sich ganze Familien mangels Perspektiven immer wieder auf den Weg Richtung USA machen. El Salvador leidet unter einer enorm hohen Migrationsrate. Tag für Tag verlassen mehrere Hundert Menschen ihre Heimat.
Das sind die großen Zusammenhänge. Im Kleinen, in La Lima, fällt immerhin die Zwischenbilanz mit Blick auf die zurückliegende Saison positiv aus. Trotz 42 Tagen Trockenheit habe man zwei Ernten einfahren können. Der Klimawandel und seine Folgen wird die Menschen aber weiterhin beschäftigen, ist sich Bischof Iraheta sicher: „Es ist noch viel zu tun.“
Von Joachim Heinz (KNA)
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