Demokratie-Aktivist Joshua Wong erneut in Haft
Unterdessen ist nur wenige Wochen nach seiner Freilassung Hongkongs prominenter Demokratie-Aktivist Joshua Wong erneut im Gefängnis. „Unser Generalsekretär @joshuawongcf wurde heute Morgen gegen 7.30 Uhr verhaftet, als er auf dem Weg zur MTR-Station South Horizons war“, twitterte die Demokratieorganisation Demosisto. Er sei „am hellichten Tag mit Gewalt in einen privaten Minibus gestoßen“ worden, heißt es weiter.
Dem 22-jährigen Studenten wird laut Medienberichten vorgeworfen, Ende Juni zu einer nicht genehmigten Demonstration vor der Polizeiwache Wan Chai im Zentrum Hongkongs aufgerufen zu haben. Die Demonstranten hatten die Freilassung festgenommener Aktivisten gefordert. Kurz vor Wongs Festnahme wurde demnach der Bürgerrechtler Andy Chan am Hongkonger Flughafen festgenommen.
Wong war bereits als Schüler einer der prominenten Wortführer der „Regenschirmbewegung“ 2014 für Demokratie in Hongkong. Nach seiner Freilassung engagierte er sich auch in der aktuellen Protestbewegung gegen China und Hongkongs Regierung. Die prochinesische Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam nannte er „unfähig“ und forderte sie zum sofortigen Rücktritt auf.
Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong ist Teil der Volksrepublik China, genießt aber für 50 Jahre einen speziellen Status mit eigener Verfassung und einem demokratischen System. Das vereinbarten 1997 China und die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien.
Unterdessen hat am Freitag ein Gericht in Hongkong das Verbot einer für Samstag geplanten Großdemonstration für allgemeine und freie Wahlen bestätigt. Der 31. August ist der fünfte Jahrestag von Chinas Veto gegen die Einführung des allgemeinen Wahlrechts in der Sonderverwaltungszone Hongkong.
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