Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, erklärte in einem Grußwort, es sei besorgniserregend, dass die Welt immer häufiger den Verlockungen mehr oder weniger homogener Zivilisationsräume zu erliegen drohe. „Wenn Religionen sich von den Kräften der Homogenisierung und Abgrenzung in den Dienst nehmen lassen, werden sie zu Staats- oder Kulturideologien.“ Sie beschädigten sich damit selbst und ermöglichten Unfrieden.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nannte RfP „ein Zeichen der Hoffnung in einer aufgewühlten Welt“. RfP stehe dafür, Rassismus, Hass und Gier mit Empathie, Liebe und Freundlichkeit zu überwinden.
RfP ist nach eigener Darstellung in rund 100 Ländern aktiv. Hauptsitz ist New York. Oberstes Ziel der bei den Vereinten Nationen akkreditierten Organisation ist „die Förderung gemeinsamer Aktionen der Glaubensgemeinschaften weltweit zur Stärkung des Friedens“. Die RfP-Weltversammlungen finden etwa alle fünf Jahre statt.
Das aktuelle Treffen in Lindau ist das zehnte seiner Art und das erste in Deutschland. Dazu erwartet werden rund 900 Teilnehmer, darunter Angehörige von ungefähr einem Dutzend Religionen. Die Tagung steht unter dem Motto „Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern“. Die Veranstalter erklärten im Vorfeld, von dem Treffen sollten zwei große Impulse ausgehen: zum einen für den Schutz heiliger Stätten, zum anderen gegen sexuelle Gewalt an Frauen.
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