Jobs, vernünftige Wohnungen oder eine Perspektive fehlen in Philippi heute noch. Stattdessen gibt es jede Menge Probleme. Wie in anderen Kapstädter Townships haben bewaffnete Banden die Kontrolle übernommen. Fast täglich bekriegen sich die Gangs auf der Straße – und töten im Kampf um Geld und Drogenumschlagplätze auch unschuldige Passanten.
Vergangene Woche schickte die Regierung die Armee in die Townships. Sie soll das Morden in den „Cape Flats“, den Armutsbezirken, beenden. „Wir sehen uns mit der traurigen Realität konfrontiert, dass es mehr Beerdigungsvorbereitungen auf Friedhöfen als Neugeborene auf der Geburtenstation gibt“, erklärte Polizeiminister Bheki Cele im Parlament.
Viele Bewohner begrüßten die Nachricht, dass Soldaten kommen. Andere sind skeptisch. Experten warnen davor, das Militär als Heilsbringer zu feiern. Gareth Newham vom Institut für Sicherheitsstudien (ISS) in Pretoria fordert eine bessere Unterstützung der Menschen vor Ort. „Um das Problem nachhaltig zu lösen, brauchen die Gangster-Gemeinden endlich auch vollwertige Bildung und sinnvolle Arbeitsplätze.“
Von Markus Schönherr (KNA)
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