Der katholische Alterzbischof von Gniezno (Gnesen), Henryk Muszynski, wandte sich gegen Tendenzen von Politikern, die Geschichte für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Die christliche Botschaft von der Versöhnung bleibe unersetzlich, betonte der frühere Primas von Polen.
Bischof Waldemar Pytel von der Evangelisch-Augsburgischen Diözese Wroclaw (Breslau) betonte, wenn die Christen heute nicht zum Protest bereit seien, bestehe die Gefahr, dass sich die Geschichte wiederhole. Liebe zum Vaterland dürfe nicht mit Extremismus verwechselt werden.
Bischof Tadeusz Litynski von der Diözese Zielona Gora-Gorzow (Grünberg-Landsberg) und die Görlitzer Generalsuperintendentin Theresa Rinecker bezeichneten es als Aufgabe der Kirchen, sich dafür einzusetzen, dass Europa auch eine „geistige Dimension“ habe.
Dröge würdigte zugleich, „was an Gemeinsamkeiten und Vertrauen im Zusammenleben in Europa gewachsen ist“. So sei das „Wunder der Normalität“ zwischen Deutschen und Polen beim Engagement für ein gemeinsames Europa und beim Begehen gemeinsamer Gedenktage Grund zu großer Dankbarkeit.
Er kündigte außerdem an, dass es am 1. September, dem 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, in Frankfurt/Oder einen Fernsehgottesdienst mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, geben werde. Geplant sei zudem ein Gottesdienst im Berliner Dom, in dem dessen Gemeinde eine Partnerschaft mit der Warschauer Trinitatisgemeinde begründen wolle.
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