Er sei in dem Balkanland „einer lebendigen, im religiösen und sozialen Leben sowie im Bildungsbereich engagierten Kirche begegnet“, erklärte Schick. „Die Berufungen zum priesterlichen Dienst sind stabil und die Verbindung der Jugend zur Kirche stärker als in Westeuropa.“ Allerdings stehe die Kirche in Kroatien auch vor großen Herausforderungen, denn: „Die kroatische Gesellschaft muss die kommunistische Vergangenheit aufarbeiten und sich mit der derzeitigen gesamteuropäischen Gegenwart auseinandersetzen.“ Auch die Kriege in den 1990er Jahren wirkten bis heute nach.
In den vergangenen Jahren habe die Emigration zugenommen, und bisher gebe es keine Konzepte dagegen, erklärte der Bamberger Erzbischof. „Als Gründe für die Auswanderung werden neben fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven die verbreitete Korruption und das mangelnde Vertrauen in die staatlichen Institutionen genannt.“ Die EU müsse einen Ausgleich der wirtschaftlichen und sozialen Standards innerhalb der Mitgliedsländer und zwischen den Staaten Europas anstreben, forderte er.
Mit Blick auf kirchliche Projekte in Kroatien verwies Schick darauf, dass seit den 90er Jahren fast 30 katholische Schulen gegründet worden seien, sowie auf die Katholische Universität Zagreb. „Mit dem Bildungsangebot trägt die Kirche zur Entwicklung der ganzen Gesellschaft bei“, sagte der Erzbischof.
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