Die Wahlschlappe vor Augen, hatte die BJP Anfang März Vertreter der Minderheitsreligion gebeten, Anregungen für das Wahlprogramm einzureichen. Die katholische Bischofskonferenz forderte eine Bestätigung der „säkularen Natur“ Indiens und betonte: „Vielfalt und nicht Uniformität soll gefördert werden.“
Die Wahl werde ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der BJP und der mitte-links orientierten Kongresspartei, prophezeien Beobachter in Neu Delhi. Die BJP umwerbe nun Nicht-Hindus vor allem mit ihrer wirtschaftsfreundlichen Programmatik und ihrer Sicherheitspolitik.
Trotzdem wird die Religion eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen. Es werde entscheidend sein, inwieweit Themen der radikalen Hindus, wie der Bau eines Hindu-Tempels am Ort der von einem hindu-nationalistischen Mob zerstörten Babri-Moschee von Ayodhya, Teil des Wahlkampfs der BJP werden, heißt es in der Analyse der Stiftung.
Schwester Concelia Baxla von den „Missionarinnen der Nächstenliebe“ wurde 2018 zusammen mit einigen Mitschwestern wegen des Vorwurfs des Kinderhandels festgenommen. Während die Mitschwestern gegen Kaution freigelassen wurden, ist Baxla seit mehr als 220 Tagen in Haft. Für Bischof Theodor Mascarenhas, Generalsekretär der Bischofskonferenz, ist die Nonne ein weiteres Opfer einer politischen Kampagne zur Schädigung des Ansehens der Kirche.
Eine dominierende Rolle wird zudem der Konflikt mit Pakistan um Kaschmir spielen. Auf den Terroranschlag islamistischer Terroristen aus dem islamischen Pakistan im indischen Teil von Kaschmir im Februar reagierte Modi mit Angriffen der indischen Luftwaffe auf Ziele in Pakistan. Ende März demonstrierte Modi zudem militärische Stärke mit dem Test einer Anti-Satelliten-Rakete, die einen indischen Satelliten zerstörte.