In all dem Chaos versucht die katholische Kirche zumindest ein wenig die Not der Menschen vor Ort zu lindern. Die Caritas, die in den vergangenen Jahren immer wieder auf den katastrophalen Ernährungszustand der Kinder in den Armenvierteln hinwies, hat eine Ausgabestelle für Medikamente und Lebensmittel eingerichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Bischofskonferenz stehen die Menschen in langen Schlangen vor dem Gebäude, berichten lokale Medien.
Auch für das Trinkwasser hat die Caritas eine Lösung im Angebot. Sie verteilt Reinigungstabs, mit denen Wasser zu Trinkwasser gemacht werden kann. Immer wieder versuchen die Menschen sogar aus Abwasserkanälen Wasser zu entnehmen, weil die Trinkwasserhähne trocken bleiben.
Seit Wochenbeginn befindet sich eine Delegation des UN-Menschenrechtskommissariats im Lande. Allerdings dringen kaum Nachrichten von deren Gesprächen an die Öffentlichkeit. Die Unterredungen mit der Regierung als auch der Opposition hätten vertraulichen Charakter, teilten beide Seiten mit. Dafür übte Alfredo Romero, Leiter der angesehenen Nichtregierungsorganisation Foro Penal, im sozialen Kurznachrichtendienst Twitter scharfe Kritik. Der Kommission sei der direkte Zugang zu Häftlingen, die sie sprechen wollten, verweigert worden. Zudem hätte es auch keine Möglichkeit gegeben, unter vier Augen mit den Gefangenen zu sprechen. Das alles sei eine „organisierte touristische Tour durch das venezolanische Regime“ gewesen, kommentierte Romero am Mittwoch.