Bei dem Attacke auf einen Pilgerbus am Freitag in der Provinz Al-Minya waren mindestens sieben koptisch-orthodoxe Christen getötet worden, sieben weitere wurden teils schwer verletzt. Die Pilger befanden sich auf dem Weg zum Kloster Anba Samuel in Mittelägypten. Verantwortlich für die Tat erklärte sich die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS).
Die Polizei gab am Sonntag laut einem Bericht der BBC bekannt, bei einer Schießerei mit „flüchtigen terroristischen Elementen“ 19 mutmaßliche Täter erschossen zu haben. Bei der Beerdigung der Toten schlug die Trauerfeier Medienberichten zufolge in Proteste der versammelten Menschenmenge um. In Sprechchören riefen sie unter anderem: „Wir werden sie rächen oder sterben wie sie.“
Der Bischof von Minya, Macarius, versuchte den Angaben zufolge, die Menge zu beruhigen. Keiner werde die Ungerechtigkeit, die Einschüchterung und das Blutvergießen hinnehmen, so Macarius. Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi sowie die Al-Azhar-Universität verurteilten den Anschlag.
Koptenpapst Tawadros II. erklärte in einer der Stiftung „Pro Oriente“ vorliegenden Videobotschaft, das Attentat werde die koptische Gemeinschaft stärken und nicht schwächen. „Wir beten auch für die Mörder. Sie sollen sich keine Illusionen machen: All der Schmerz, den sie verursachen, wird absolut nichts bewirken.“
Im Mai 2017 waren bei einem Terroranschlag auf einen Bus, der koptische Pilger zum selben Kloster beförderte, 30 Menschen getötet und zwei Dutzend verletzt worden. Auch damals reklamierte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) die Tat für sich.
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