„Es liegt in der Verantwortung aller, Ungerechtigkeiten anzuzeigen und entschieden gegen dieses schmähliche Verbrechen vorzugehen“, sagte Franziskus nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Auch Migrationsrouten würden von Menschenhändlern genutzt, um neue Opfer zu finden. Im Zusammenhang mit Menschenhandel stünden weitere Verbrechen wie Organhandel oder die sexuelle Ausbeutung von Kindern, Männern und Frauen.
Darauf wies auch Unicef hin: Für Kinder und Jugendliche, die auf gefährlichen Routen auf der Flucht seien, bestehe eine große Gefahr, Opfer von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung durch Menschenhändler zu werden. Noch immer würden viele Opfer von Kinder- und Menschenhandel nicht erkannt: „Die betroffenen Mädchen und Jungen vertrauen sich aus Angst vor ihren Menschenhändlern oder aus Misstrauen nicht der Polizei oder Behörden an.“ Auch eine Angst vor „Stigmatisierung“ oder einer Rückführung in die Heimat spiele eine Rolle.
„Menschenhandel ist eine echte Bedrohung für Millionen Kinder weltweit, insbesondere für Kinder, die ihre Heimat verlassen mussten und ohne Schutz sind“, unterstrich Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta H. Fore. „Regierungen müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.“
Die Experten fordern unter anderem „sichere und legale“ Wege für Flucht und Migration, eine Stärkung von Sozial- und Schutzsystemen sowie eine Verbesserung von grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Brand lenkte den Blick auf die Ausbeutung von Minderjährigen. „Dieses Verbrechen ist für die Täter besonders einträglich. Der zu erzielende Profit mit der 'Ware Mensch' ist höher als der mit illegalem Drogen- und Waffenhandel. Zudem sind die Opfer dieses perfiden Geschäfts immer von Neuem ausbeutbar.“
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