Ein Schritt in die richtige Richtung könnten die kürzlich abgehaltenen Wahlen sein, aus denen eine „starke und demokratische Regierung“ erwachsen könne, die alle ethnischen und religiösen Komponenten des Landes vertrete, so die Hoffnung des Patriarchen.
„Um die Wahrheit zu sagen, ich habe die Unterstützung von allen erhalten, von vielen Muslimen, religiösen Führern, aber auch Politikern … Sie sind gekommen, um mir zu gratulieren, haben Briefe geschrieben … Nun wartet der Irak auf die Bildung einer neuen Regierung. Man spricht von einer Regierung, in der alle Bevölkerungsgruppen vertreten sind. Aber es gibt Probleme, sie verhandeln untereinander. Hoffen wir das Beste. Wir werden alles uns Mögliche unternehmen, um den Irakern dabei zu helfen, sich aus diesem spannungsgeladenen Umfeld zu befreien.“
Sako wurde Anfang 2013 in Rom von der chaldäischen Bischofssynode zum Patriarchen von Babylon gewählt; er wählte den Namen Louis Raphael I. Am 4. Juli 1948 im nordirakischen Zakho an der Grenze zur Türkei geboren, studierte Sako in Mossul am Theologischen Seminar des Dominikanerordens und wurde 1974 zum Priester geweiht. 1979 begann er weitere Studien am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom, wo er in orientalischer Patristik promoviert wurde. Anschließend erwarb er einen Doktorgrad in Geschichte an der Pariser Sorbonne.
Von 1986 an wirkte Sako in Mossul als Gemeindepfarrer. Zwischen 1997 und 2002 war er Rektor am Priesterseminar in Bagdad; anschließend kehrte er in seine frühere Pfarrstelle zurück. 2002 wurde Sako zum Erzbischof von Kirkuk gewählt und im Folgejahr geweiht. Außer Arabisch und Chaldäisch spricht er Französisch, Englisch und Italienisch; zudem hat er unter anderem deutsche Sprachkenntnisse.
© KNA/Vatican News/cze