Anlass für die Stellungnahme sei der wachsende, gesamtgesellschaftlich oft schädliche Einfluss der Finanzwirtschaft, wie er sich vor allem in der jüngsten weltweiten Finanzkrise gezeigt habe. Erarbeitet wurde der Text von der Glaubenskongregation und dem vatikanischen Entwicklungsministerium unter Beteiligung externer Wirtschafts- und Finanzexperten.
Zwar habe es in den vergangenen Jahren durchaus Korrekturen in der Finanzwirtschaft gegeben, so das Dokument. „Ein Überdenken jener überholten Kriterien, die immer noch die Welt beherrschen“, sei aber ausgeblieben. Für das Gemeinwohl aller Menschen sei es Aufgabe der Kirche, „an einige klare ethische Prinzipien zu erinnern“. „Wie immer deutlicher wird, macht sich Egoismus auf lange Sicht nicht bezahlt, sondern bewirkt letzten Endes nur, dass alle einen viel zu hohen Preis zahlen müssen.“ Die Märkte, so das Dokument, seien nicht in der Lage, sich selbst zu regulieren.