Wegen des Wohlstandsgefälles zwischen West- und Osteuropa suchten Menschen Arbeitsmöglichkeiten in wohlhabenderen Staaten. „Wie freiwillig das ist, sei dahingestellt“, betonte Haneke. Den Migranten etwa aus Rumänien und Bulgarien werde ein besseres Leben versprochen – oft ende dies aber in der Prostitution. Frauen würden „systematisch über die offenen Grenzen gelotst“ und am Ende „schamlos ausgenutzt“. Wer diese Entwicklung als Angebot und Nachfrage sehe, dem seien die Hintergründe „ziemlich egal“. Haneke würdigte zudem die Arbeit der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Solwodi, die sich auch um Prostituierte kümmert.
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße forderte alle Christen auf, ihre Stimme gegen Menschenhandel zu erheben und nicht die Augen zu verschließen: „Es ist ein Geschäft, das mit Menschen betrieben wird, das wir uns kaum ausmalen können.“ Menschenhandel sei etwas, das „sehr unter der Decke liegt, aber ein Riesenausmaß hat“. Das Problem sei global.
© KNA