In Malawi und weiteren Ländern des südlichen Afrikas herrscht der Aberglaube, dass Körperteile von Albinos Glück bringen. Der ebenfalls verhaftete Polizist hatte den Priester beschuldigt, mit Körperteilen von Albinos zu handeln.
Die Kirche des Landes hat den Priester laut Medienberichten bis auf Weiteres suspendiert. Der Bischof des Bistums Zomba, Geoge Desmond Tambala, zeigte sich schockiert über die Anschuldigungen gegen den Geistlichen. Malawis Kirche habe Tötungen von Albinos immer scharf verurteilt, so der Bischof. Die Tötung von Albinos sei ein direkter Angriff auf die Heiligkeit menschlichen Lebens. Die Diözese arbeitet nach Aussagen des Bischofs immer eng mit den Behörden zusammen, um Gerechtigkeit für die Opfer zu erwirken. Malawis Präsident Peter Mutharika brachte unterdessen lokalen Medienberichten zufolge die Todesstrafe für die Mörder von Albinos ins Spiel.
Die Vereinten Nationen verurteilten die Tat; es sei bereits die vierte im Jahr 2018. Das bedeute einen Rückschritt in den positiven Entwicklungen seit 2014. Sie riefen die Regierung Malawis dazu auf, sich verstärkt für die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans zum Schutz von Albinos einzusetzen. Dieser sieht unter anderem landesweite Aufklärungskampagnen zum Albinismus vor, sowie strengere Ermittlungen und die Begleitung der Opfer.
Laut Amnesty International leben in Malawi 7.000 bis 10.000 Albinos. Trotz schärferer Gesetze haben die Angriffe auf Albinos 2017 zugenommen. Menschen werden entführt, verstümmelt, getötet und Kinder von ihren Familien verkauft. Seit 2006 kam es laut dem Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte in 28 Ländern südlich der Sahara zu mehr als 600 Angriffen auf Menschen mit Albinismus.
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