„In diesem Augenblick wissen wir nicht, wo und wann die nächste Bombe fallen wird, ob und wann die Feindseligkeiten eingestellt werden“, so Pater Nawras, „doch wir bleiben“. Der JRS bietet in seinen Zentren, die zwischen den Vierteln von Christen, Sunniten, Schiiten und Alawiten liegen, Bildung- und Sozialdienste, Basisgesundheit und psychosoziale Betreuung an. Sofern möglich, will die Organisation ihre Arbeit auch in den kommenden Wochen fortsetzen und passt sie der aktuellen Lage an, indem sie beispielsweise die Akutversorgung Verletzter sichert.
Der Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, beklagte Angriffe besonders im christlichen Viertel von Damaskus. Wegen des fast täglichen Abfeuerns von Raketen und Mörsern müssten viele christliche Schulen in Damaskus geschlossen bleiben, sagte Zenari dem vatikanischen Nachrichtenportal „Vatican News“ am Mittwoch. Zwar sei die ganze Stadt von diesen Bombardements betroffen, doch konzentrierten sie sich stark auf die Altstadt, wo sich die christlichen Viertel befinden. Der Beschuss der Altstadt sei eine Reaktion der Rebellen auf das Vorgehen der Regierungstruppen im Gebiet von Ghouta, so Zenari.
Das im Zentrum Syriens gelegene Ghouta hatte in dieser Woche eine der blutigsten Angriffswellen seit Beginn des Krieges erlebt. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben innerhalb von 48 Stunden mindestens 250 Menschen. Mehr als 1.200 seien verletzt worden, viele davon schwer.
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