Man müsse eindeutig alle „Gewaltakte gegen politische Widersacher, andere Konfessionen, Religionen und Völker“ zurückweisen. „Darüber hinaus ist es notwendig, jede respektlose Äußerung über die höchsten Ämter der Republik und die Menschen, die sie innehaben, zu verurteilen“, mahnte der Erzbischof. Polen brauche Stabilität, „Freundschaft und Eintracht“. Er warb für eine Beruhigung der Emotionen.
Seit Monaten wird in Polen heftig über eine inzwischen vom Parlament verabschiedete Justizreform gestritten. Die Opposition, die EU und der Europarat sehen durch den Umbau der Gerichte den Rechtsstaat bedroht. Die Regierung verteidigt die Reform und betont, sie führe zu einer besseren Rechtsprechung. Unbekannte hatten in den vergangenen Tagen Farbbeutel auf zwei Abgeordnetenbüros der rechtskonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) geworfen.
Die Bischofskonferenz bemüht sich seit Monaten, eine Parteinahme für ein politisches Lager zu vermeiden. Bislang verzichtete sie auf Glückwünsche für den am Montag vereidigten neuen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki von der PiS. Nach der Vereidigung der Regierungschefin Beata Szydlo von der PiS im November 2015 hatte Gadecki hingegen gratuliert.
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