
Beauftragter für Religionsfreiheit Rachel: Friedenspotenzial von Religionen nutzen
Köln ‐ Religiöse Fragen können Kriege und Konflikte anheizen. Sie können aber auch zum Ausgleich beitragen. Der neue Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit will ihr Friedenspotenzial stärker nutzen.
Aktualisiert: 25.06.2025
Lesedauer:
Der neue Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Thomas Rachel (CDU), sieht sein Amt durch die Anbindung an das Außenministerium gestärkt. Die Verlagerung vom Entwicklungsministerium zum Auswärtigen Amt erleichtere es, sich auf internationaler und diplomatischer Ebene für Religionsfreiheit und Frieden einzusetzen, sagte Rachel am Dienstag im Deutschlandfunk.
In einer Welt zunehmender Krisen und Konflikte sei es sinnvoll, das Friedenspotenzial von Religionen zu erkennen, zu nutzen und religiöse Akteure in der Außenpolitik noch stärker einzubeziehen, fügte er hinzu. Kirchen und Religionsgemeinschaften könnten einen wichtigen Beitrag zum Frieden leisten.
Religionsvertreterinnen und -vertreter genössen in vielen Ländern große Autorität, sagte der CDU-Politiker. Sie spielten oft eine zentrale Rolle für eine stabile Zivilgesellschaft. Staaten und Konfliktparteien müssten sich dieser Fähigkeiten bewusst werden und die Gesprächsfähigkeit der Religionsvertreter nutzen und fördern.
Rachel verwies darauf, dass drei Viertel aller Menschen in einem Land lebten, das ihre Religions- und Weltanschauungsfreiheit einschränke. In seinem neuen Amt werde er sich dafür einsetzen, diesen Menschen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte einzustehen. Seine Aufgabe sei es, dem Bundestag alle zwei Jahre einen Bericht zur internationalen Lage der Religionsfreiheit vorzulegen. Damit biete sich auch dem Parlament die Chance, über dieses wichtige Thema zu debattieren.
Der 63-jährige Politikwissenschaftler stammt aus Düren und ist Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Darüber hinaus wurde er 2021 religionspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und engagiert sich im Stephanuskreis der Unionsfraktion, der sich für Religionsfreiheit und den Schutz verfolgter Christen einsetzt.
KNA

Beauftragter für Religionsfreiheit Rachel: Friedenspotenzial von Religionen nutzen

Missio: Immer mehr Gewalt gegen Geistliche im Globalen Süden

Estlands Präsident stoppt Gesetz gegen Russland-Kontakte von Kirchen

Missio Aachen: Amt des Religionsfreiheitsbeauftragten beibehalten

Hilfswerk Missio: Religionsperspektive fehlt in Koalitionsgesprächen

Indien: Erstmals Christen zu Gefängnis verurteilt

Kaddor: Religion ist wertvoller Schlüssel für Diplomatie

Gericht bestätigt Religionspflicht in Indonesien
