Papst würdigt Dialog mit Assyrischer Kirche des Ostens
Vatikanstadt ‐ Die Abspaltung ist über 1.500 Jahre her, seit rund 40 Jahren bemüht man sich um Annäherung. Diesen Dialog zwischen katholischer Kirche und Assyrischer Kirche des Ostens würdigt der Papst nun auf besondere Weise.
Aktualisiert: 14.11.2024
Lesedauer:
Papst Franziskus hat den anhaltenden theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und der Assyrischen Kirche des Ostens gewürdigt. Am Samstag empfing er im Vatikan deren Primas, Katholikos-Patriarch Mar Awa III., sowie die Mitglieder der Gemeinsamen Kommission für den theologischen Dialog beider Kirchen. Diese habe auch auf pastoraler Ebene bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, lobte Franziskus.
Der theologische Dialog sei auf dem Weg zur Einheit unverzichtbar, so das katholische Kirchenoberhaupt. „Denn die Einheit, nach der wir uns sehnen, ist die Einheit im Glauben, vorausgesetzt, dass der Dialog der Wahrheit niemals vom Dialog der Nächstenliebe und dem Dialog des Lebens getrennt wird: ein menschlicher, vollständiger Dialog.“
Die Assyrische Kirche spaltete sich nach dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 nach Christus von der katholischen Kirche ab. Der theologische Dialog zwischen den beiden Kirchen begann offiziell 1984. In einer Erklärung bekräftigten Papst Johannes Paul II. und Katholikos-Patriarch Mar Dinkha IV. im Jahr 1994 gemeinsame Glaubensüberzeugungen. Seitdem wird der theologische Dialog fortgesetzt.
Als Zeichen der Verständigung kündigte der Papst bei dem Treffen an, Isaak von Ninive in das Verzeichnis aller Heiligen und Seligen der römisch-katholischen Kirche aufzunehmen. Er sei einer der am meisten verehrten Väter der syro-orientalischen Tradition, der von allen Traditionen als Lehrer und Heiliger anerkannt werde, so Franziskus.
Die Assyrische Kirche des Ostens geht auf die Kirche des alten Perserreiches zurück. Heute zählt sie weltweit rund 400.000 Gläubige vor allem in Nahost (Iran, Irak, Syrien, Libanon) sowie Nordamerika, Australien und Indien. Der Sitz des Patriarchen befindet sich in der nordirakischen Stadt Erbil.
KNA