Weltsynode fordert mehr Schutz für Ordensfrauen vor Missbrauch
Vatikanstadt ‐ Neben Minderjährigen werden auch Ordensfrauen Opfer von sexuellem oder geistlichen Missbrauch durch Kleriker. Als das Thema jetzt bei der Weltsynode in Rom angesprochen wurde, gab es langen Beifall.
Aktualisiert: 14.10.2024
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Die Forderung nach einem besseren Schutz für Ordensfrauen vor dem Machtmissbrauch durch Kleriker ist bei der Weltsynode im Vatikan mit langanhaltendem Beifall aufgenommen worden. Dies berichtete die aus Mosambik stammende Sprecherin der Bischofskonferenz des südlichen Afrika, Sheila Leocadia Pires, am Montag bei einem Pressebriefing im Vatikan.
Auf Nachfrage betonte Pires, das Phänomen betreffe nicht nur Afrika, sondern auch andere Kontinente. Ob das Thema auch im Abschlussdokument der Synode erwähnt werde, wisse sie nicht. Es geht dabei um alle Formen des Missbrauchs, darunter sexualisierte Gewalt und sogenannter geistlicher Missbrauch.
Die Vorsitzende des Verbunds Lateinamerikanischer Ordensmitglieder CLAR, Schwester Gloria Liliana Franco Echeverri, erklärte, die Kirche müsse sich bei diesem Thema auf einen Weg der Umkehr begeben. Auch innerhalb der weiblichen Ordensgemeinschaften müssten sich Dinge ändern, um allen Formen des Missbrauchs vorzubeugen. Wenn die Würde oder die Rechte von Ordensfrauen verletzt würden, müsse das angezeigt werden. Die Kirche brauche eine „Kultur der Achtsamkeit“.
Der lettische Erzbischof Zbignev Stankevics (Riga) betonte, Missbrauch sei aus seiner Sicht auf jeden Fall ein Thema für die Synode, weil der Skandal des Missbrauchs den Missionsauftrag der Kirche behindere. Die offiziellen Schwerpunkte der noch bis 27. Oktober tagenden Weltsynode lauten: „Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“.
Nach Darstellung des Präfekten der vatikanischen Kommunikationsbehörde, Paolo Ruffini, war auch die Frage, wie Fehlentscheidungen von Bischöfen im Umgang mit Missbrauchsfällen künftig vermieden werden können, ein Thema bei der Synode. Manche Fehlentscheidungen hätten Bischöfe gefällt, die einsam waren und unter Druck standen. Dagegen seien Beratungsrunden mit dem Bischof sowie eine Haltung der Transparenz und der Verantwortlichkeit gefragt.
KNA