Bonifatiuswerk fördert mehr Projekte
Dresden ‐ Für katholische Minderheiten in Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum ist es jedes Jahr eine wichtige Finanzspritze. Das Bonifatiuswerk fördert vor allem Bau- und Glaubensprojekte. Und die prominenten Boni-Busse.
Aktualisiert: 11.06.2024
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Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hat im vergangenen Jahr 1.123 Projekte für katholische Minderheiten in Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum mit 9,6 Millionen Euro gefördert. Das geht aus dem am Dienstag in Dresden vorgestellten Jahresbericht hervor. Insgesamt waren es 2,2 Euro weniger als 2022, die Zahl der geförderten Projekte stieg indes um 229. Im Detail flossen 4,4 Millionen Euro Fördermittel nach Deutschland, 4,7 Millionen nach Nordeuropa und knapp 500.000 Euro nach Estland.
Die Einnahmen des Bonifatiuswerks sanken 2023 auf 13,2 Millionen Euro. Das sind 3,1 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, was einem Minus von 19 Prozent entspricht. Die Gelder stammen aus Kollekten, Spenden, Erbschaften und Schenkungen. Die Spenden etwa seien im vergangenen Jahr um 25 Prozent zurückgegangen. Geschäftsführer Ingo Imenkämper sagte, das bereite dem Hilfswerk durchaus Sorge. „Unter anderem sind die Spendeneingänge um 24 Prozent zurückgegangen. Angesichts der Kriege und Krisen sind die Menschen verunsichert. Sie sparen, weil sie nicht wissen, welche finanziellen Belastungen noch auf sie zukommen. Das ist nachvollziehbar, das macht uns aber gleichzeitig Sorgen. Umso dankbarer sind wir denjenigen, die uns weiterhin unterstützen“, so Imenkämper. Gestiegen sind derweil die Einnahmen durch Kollekten. So hätten allein die Erstkommunionkinder deutschlandweit 1,8 Millionen Euro (plus 5 Prozent) gespendet.
Generalsekretär Georg Austen erklärte, dass sich das Hilfswerk in diesem Jahr intensiv mit Kirchenaustritten beschäftige: „Die vielen Menschen, die die Kirche verlassen haben, bilden inzwischen eine neue Form von Diaspora. Wir müssen uns damit auseinandersetzen: Welchen Status haben diese Menschen in der Gemeinde, wie begegnet man ihnen bei Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern?“ Das Bonifatiuswerk wolle dazu im September eine Arbeitshilfe veröffentlichen. Kirche müsse auch für kirchenferne, religiös indifferente, andersdenkende und -glaubende sowie für aus der Kirche ausgetretene Menschen ein einladender Ort werden, betonte Austen. Wichtig sei, im Respekt voreinander dialogfähig zu sein.
Beitrag auch für das Gemeinwesen
Dresdens Bischof Heinrich Timmerevers würdigte das Bonifatiuswerk als wichtigen und verlässlichen Partner: „Auch durch innovative Projekte wie etwa die Firm-App wird der Glauben zukunftsweisend gefördert.“ Er sei sehr dankbar für die Unterstützung, die nicht selbstverständlich sei. Es sei nicht nur ein Beitrag für die Gemeinden und Bistümer, sondern auch für das Gemeinwesen.
Das in Paderborn ansässige Bonitfatiuswerk förderte Bauprojekte, Projekte der Kinder- und Jugendhilfe sowie Projekte der „Glaubenshilfe“ wie etwa die sogenannten Religiösen Kinderwochen. Zudem finanzierte es im vergangenen Jahr 26 Kleinbusse, die Menschen zu kirchlichen Veranstaltungen bringen. Insgesamt sind in den Förderregionen des Bonifatiuswerks derzeit rund 600 der gelben „Boni-Busse“ unterwegs, die das bekannteste Markenzeichen des Hilfswerks sind.
KNA /dr