Die Boni-Busse sind ein Aushängeschild des Bonifatiuswerkes und in zahlreichen Diasporagemeinden im Einsatz. Foto: Bonifatiuswerk
Bonifatiusrat beschließt Förderbudget für 2025

Elf Millionen Euro für Diaspora-Projekte

Paderborn ‐ Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Bauhilfe, Kultur und natürlich die Boni-Busse: Das Bonifatiuswerk fördert die pastorale Arbeit in Diasporaregionen Deutschlands, Nordeuropas und des Baltikums. Nun wurde über die Verteilung der Mittel im Jahr 2025 entschieden.

Erstellt: 18.01.2025
Aktualisiert: 17.01.2025
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Mehr als 10,9 Millionen Euro stellt das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in diesem Jahr für Projekte in der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora zur Verfügung. Das gab das Hilfswerk am Donnerstag in Paderborn bekannt. Den Beschluss über das Förderbudget des laufenden Jahres hatte der Bonifatiusrat als zuständiges Aufsichtsgremium gefasst.

„Wir wollen auch in diesem Jahr wieder viele mutmachende, sozial-karitative sowie innovative und spannende Projekte unterstützen“, kündigte Monsignore Georg Austen an. Die Kirche und die Welt befänden sich im Umbruch, so der Generalsekretär des Bonifatiuswerks. „Wir möchten die kontinuierliche Arbeit in den Diaspora-Gemeinden und auch engagierte Gläubige unterstützen, die pastoral selbstbewusst ins ‚Jetzt‘ aufbrechen und neue kreative Wege dafür einschlagen wollen.“

Für den Bereich Kinder- und Jugendhilfe, mit dem unter anderem Kindertagesstätten und Religiöse Kinderwochen (RKW) gefördert werden, sollen in diesem Jahr daher rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr förderte das Bonifatiuswerk beispielsweise den „Kleinen Katholikentag am Meer“ des Pastoralen Raums Wilhelmshaven: Dort hatten mehr als 400 Gäste am Gottesdienst sowie dem Programm mit Sandburgenwettbewerb, Bastelangeboten, spiritueller Wanderung sowie Workshops teilgenommen.

Glaubenshilfe in der Europäischen Kulturhauptstadt

Im Bereich der Glaubenshilfe ist zudem geplant Projekte mit 750.000 Euro zu fördern. Unterstützt werden unter anderem Personalstellen, wie zum Beispiel Dr. Ulrike Lynn als Beauftragte der Katholischen Kirche für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, oder Projekte mit missionarischem Charakter. Ebenfalls gefördert werden junge Erwachsene, die über den internationalen Jugendfreiwilligendienst „Praktikum im Norden“ des Bonifatiuswerkes die katholische Kirche in Nordeuropa sowie im Baltikum kennenlernen oder ein Freiwilliges Soziales Jahr beziehungsweise einen Bundesfreiwilligendienst im Hilfswerk leisten.

Auch die Förderung des Markenzeichens des Bonifatiuswerkes wird fortgesetzt. Die gelben sogenannten BONI-Busse helfen dabei, Glaubensgemeinschaften entstehen zu lassen, wo weite Fahrstrecken die Teilnahme am Gottesdienst, am Kommunionunterricht oder am Seniorentreff erschweren; ebenso unterstützen sie die Arbeit für Bedürftige und Geflüchtete. Derzeit sind mehr als 600 der markant gelben Bullis in Deutschland, Nordeuropa sowie Estland und Lettland im Einsatz. 2025 werden über den Bereich Verkehrshilfe insgesamt 532.000 Euro für den Kauf eines BONI-Busses durch Pfarrgemeinden und kirchliche Institutionen in Diaspora-Regionen zur Verfügung gestellt.

Bauhilfe und Leuchttumförderung

Wo katholische Christen als kleine religiöse Minderheit leben, braucht es Orte, an denen Gemeinschaft im Glauben entstehen und gelebt werden kann. Die Bauhilfe des Bonifatiuswerkes unterstützt seit mehr als 175 Jahren Diaspora-Gemeinden, die bei Bau- und Instandhaltungsfragen an ihre finanziellen Grenzen stoßen, und plant dafür fast 2,2 Millionen Euro für dieses Jahr ein. Unterstützt werden damit der Bau und die Sanierung von Kirchen, Klöstern, Gemeindezentren, katholischen Schulen und Kindergärten sowie Jugend- und Bildungshäusern. Seit 2024 gibt es für besondere Bauprojekte eine neue Fördermöglichkeit, die 2025 fortgesetzt wird: 400.000 Euro werden bereitgestellt, um eine unterjährige flexible Förderung zu ermöglichen, wenn das Projekt besonders innovativ und zukunftsweisend ist. Zusätzlich stehen 500.000 Euro für Modellprojekte mit überregionaler pastoraler Strahlkraft zur Verfügung.

Mit weiteren 5,4 Millionen Euro plant das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe in diesem Jahr Priester und hauptamtliche Diakone zu unterstützen, die in Nord-, Mittel- und Osteuropa in der Seelsorge tätig sind. Diese Mittel werden zweckgebunden vom Bonifatiuswerk ausgezahlt. Das Bonifatiuswerk bleibe ein verlässlicher Partner für katholischen Christinnen und Christen in der Diaspora, meint Bonifatiuswerk-Präsident Manfred Müller. „Wir haben eine ähnlich hohe Gesamtsumme für die Projektförderung eingeplant wie im Vorjahr.“

weltkirche.de

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